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Seit 25 Jahren die gute Seele des Pfarrbüros

Kirchengemeinde St. Marien Kaunitz: Elisabeth Landwehr feiert seltenes Dienstjubiläum


Verl-Kaunitz (fre). Das Telefon klingelt, gleichzeitig schellt es an der Tür. Freundlich und souverän meistert Elisabeth Landwehr diese für ihren Arbeitsalltag typische Situation. Und das seit mittlerweile 25 Jahren. Anfang Juni konnte die Pfarrsekretärin von St. Marien das besondere Dienstjubiläum feiern. »Dass jemand ein Vierteljahrhundert lang das Amt einer Pfarrsekretärin ausübt, kommt nur ganz selten vor«, so Gemeindepfarrer Joachim Cruse.
Der Geistliche schätzt die Arbeit seiner Mitarbeiterin sehr: »Ich kann mich voll auf Elisabeth verlassen. Sie macht einen hervorragenden Job, ist stets freundlich zu den Menschen und in der ganzen Gemeinde sehr beliebt.« Der Jubilarin ist diese Aussage fast schon unangenehm, denn sie macht ihre Arbeit sehr gerne, wie sie betont, und hält Freundlichkeit und Zuvorkommenheit für eine Selbstverständlichkeit.
Ihren ersten Arbeitstag in der St. Marien-Gemeinde hatte Elisabeth Landwehr am 1. Juni 1980 als Nachfolgerin von Josefa Busche und damals noch unter Pfarrer Walter Schütte. Zuvor hatte sie in der Gemeindeverwaltung Verl gearbeitet. Bei der Aufnahme ihrer Tätigkeit im Pfarrbüro »wurde schnell deutlich, dass die Arbeit auch viel mit Verwaltung zu tun hat« - ein Feld, das ihr ja durchaus lag. Elisabeth Landwehr kümmert sich um die Fortschreibung der Kirchenbücher sowie Tauf-, Eheschließungs- und Sterberegister, registriert Firmungen und Erstkommunionen, kümmert sich um den allgemeinen Schriftverkehr, die Meldungen für die wöchentlichen Pfarrnachrichten auf Pastoralverbundsebene und um die Friedhofsverwaltung. »All das muss ich in acht Wochenstunden unterbringen«, sagt die rührige Pfarrsekretärin, die zudem Eine-Welt-Kaffee und Taufkerzen verkauft.
Was ihr aber besonders am Herzen liegt, ist der Umgang mit Menschen, den man ohne Übertreibung auch als eine Form von Seelsorge bezeichnen kann: »Da ist die Witwe, die bei mir ein 30-tägiges Seelenamt für ihren verstorbenen Mann bestellt, und nur wenige Augenblicke später die glückliche Mutter, die ihr Kind zur Taufe anmelden will. Da geht es um tröstenden Zuspruch bei trauernden Angehörigen eben genauso wie um einen Ausdruck der Mit-Freude, da bin ich einfach für die Menschen da«, betont sie.
Weil sie so beliebt ist, wundert es nicht, dass zu ihrem Ehrentag nicht nur Pfarrer Joachim Cruse gratulierte, sondern immer wieder Vertreter von Pfarrgemeinderat und Kirchenvorstand sowie von Vereinen und Verbänden aus der Gemeinde kamen, um Elisabeth Landwehr zum Dienstjubiläum Glückwünsche auszusprechen.

Artikel vom 11.06.2005