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Märchenhafte
Feier zum
Geburtstag

40 Jahre St.-Georg Schule

Verl-Sürenheide (ehl). Es war einmal ein kleiner Ortsteil der Gemeinde Verl. Der hatte zwar eine Schule, die aber zu klein wurde, als nach einem großen Krieg viele Menschen, die ihre Heimat verloren hatten, in dem Ort Zuflucht suchten. Also wurde eine neue Schule gebaut - vor genau 40 Jahren.

Die Rede ist von der Grundschule St. Georg in Sürenheide, wo der 40. Jahrestag der Grundsteinlegung am Samstag groß gefeiert wurde. Sowohl der Festakt am Vormittag als auch anschließend das Schulfest standen unter dem Motto »Mehr als 40 märchenhafte Jahre«.
Ein Märchen ist es freilich nicht, dass die 1909 errichtete Sürenheider Schule aufgrund des starken Zuzugs nach dem Zweiten Weltkrieg aus allen Nähten platzte. Was dann geschah, tat stellvertretende Bürgermeisterin Annette Kappelmann beim Festakt kund: »Am 8. Juni 1965 rollten die Bagger an und im April 1967 war die heutige Schule fertig.« Knapp 1,35 Millionen Mark kostete das Gebäude, in dem Rektor Heinrich Hamschmidt und drei weitere Lehrkräfte zunächst im Volksschulbetrieb stets zwei Jahrgänge in einer Klasse unterrichteten. Seit dem Schuljahr 1973/74 gibt es die Grundschule in ihrer jetzigen Form. 1987 übernahm Heinz Tewes als Schulleiter das Ruder, seit 2003 leitet Petra Lillmeier den Schulbetrieb.
Sie begrüßte zu Festakt und Schulfest viele ehemalige und künftige Schüler, Eltern, Kollegen der anderen Verler Grundschulen, Vertreter der Kirchen und der Gemeinde sowie der Schulpflegschaft, des Fördervereins und der Dorfgemeinschaft Sürenheide. Ein deutlicher Ausdruck dafür, dass sich die St. Georg-Schule gut eingebunden fühlt in das Verler Schulnetz und die kirchliche Gemeinschaft sowie gut unterstützt von Schulpflegschaft und Förderverein und nah dran am dörflichen Leben.
So richtig lebendig werde eine Schule natürlich durch die Kinder, betonte Petra Lillmeier. Und so durften die rund 170 derzeitigen Schülerinnen und Schüler zum Festakt auch feierlich unter dem Applaus der Gäste in die Turnhalle einmarschieren und das Programm mitgestalten. Die Klassen 3b und 4b zeigten einen höfischen Tanz, Nadine und Lara trugen das Gedicht »Pimpernelle Zwiebelkraut« vor und die Klasse 4a begeisterte mit einem Märchen-Rap. Stürmischen Beifall gab es zudem für die Lehrer, die bunt kostümiert und mit viel Pep das Lied »Rumpelkäppchen & Co« sangen. Nach lautstarken »Zugabe«-Rufe stimmten sie den Song einfach noch mal an - »wir können ja nichts anderes«, gab Petra Lillmeier lachend zu.
Märchen spielen ja bekanntlich in einer Zeit, in der das Wünschen noch geholfen hat. Eine gute Voraussetzung also, dass auch die Wünsche der Redner in Erfüllung gehen. Pfarrer Wolfgang Schmidt beispielsweise wünschte den Kindern, dass »ihr so standhaft seid wie der Heilige Georg«, Annette Kappelmann wünschte »weitere 40 märchenhafte Jahre« und Dorfgemeinschaftsvorsitzender Hubert Ellers, »dass die Schule weiter wächst und blüht«. Schulpflegschaftsvorsitzende Monika Gürtler war sicher: »Wenn es uns Erwachsenen gelingt, die Kinder mit all ihren Ecken und Kanten und in ihrer Einzigartigkeit anzunehmen, dann ist die Schule für alle Grundschüler märchenhaft.«
Nach dem Festakt warteten dann jede Menge märchenhafte Aktionen auf Groß und Klein, so zum Beispiel eine Aufführung von »Die Prinzessin auf der Erbse«, Märchenkino, Wunschbrunnen und Schatzsuche. Die Hundestaffel des Deutschen Roten Kreuzes war ebenfalls zu Gast und zeigte, wie Zwei- und Vierbeiner im Team miteinander arbeiten. Außerdem konnten sich die Kinder geschminkt und kostümiert fotografieren lassen - für braun-weiße Bilder im Stil von anno dazumal.

Artikel vom 13.06.2005