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Auf Kosten der Allgemeinheit


Zu dem Bericht »Gewalttäter erhält eigenes Dialysegerät«:
Mir standen die Haare zu Berge, als ich den Beitrag gelesen hatte. Ich habe seit 15 Jahren meinen Mann zu pflegen (er leidet an Polyneuropathie). Bis jetzt gilt für ihn die Pflegestufe II.
Wir haben einen Antrag auf Stufe III gestellt - abgelehnt. Widerspruch eingelegt - abgelehnt. Ich darf nur 180 Minuten für meinen Mann aufwenden, ich komme mit der Zeit aber nicht hin, denn es kann sich niemand vorstellen, welche Belastung es ist, nachts zwei- bis dreimal die Windeln wechseln zu müssen.
Es geht hier um 200 Euro, denn immer mehr Medikamente und Hilfsmittel müssen selbst bezahlt werden. Auch ich bin chronisch krank, habe 18 Operationen hinter mir.
Ich brauche eine Putzfrau zur Hilfe, denn ich schaffe nicht mehr alles allein. Aber auch das wurde abgelehnt.
Darum finde ich es irrwitzig, einem inhaftierten Gewalttäter für 20 000 Euro ein eigenes Dialysegerät bereitzustellen - auf Kosten der Allgemeinheit! Mein Mann und ich hingegen haben jahrzehntelang in die Kranken-, Renten- und Pflegekasse eingezahlt.
HEIDE KNIESE32049 Herford

Artikel vom 23.06.2005