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150 Jahre - »Die Sparkasse ist  auf einem guten Weg«

Festakt in der Hauptgeschäftsstelle in Minden

Georg Droste (l.), stv. Vorstandsvorsitzender, Vorstandsmitglied Volker Böttcher, Wolfgang Kirschbaum und Michael Buhre (v.r.) begrüßten als Gastredner anlässlich der Jubiläumsveranstaltung den Präsidenten des WLSGV, Dr. Rolf Gerlach. Foto: Graf
Minden/Kreis Minden-Lübbecke (jug). »Die Kreis-Spar- und Darlehenskasse zu Minden hat den Zweck, den Eingesessenen des Kreises Minden Gelegenheit zu geben, ihre Ersparnisse sicher und gegen Zinsen anzulegen.« Damit befassten sich ein Rendant und ein Kontrolleur vor 150 Jahren nebenamtlich an einem Tag in der Woche - für nur wenige Stunden. Mit diesem Blick auf die Anfänge eröffnete Vorstandsvorsitzender Wolfgang Kirschbaum am Freitagabend den Festakt zum 150-jährigen Sparkassen-Jubiläum vor zahlreichen geladenen Gästen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft in der Hauptgeschäftsstelle Minden.
Wie Kirschbaum berichtete, entwickelten sich die Sparkassen erst in der Aufbauphase der 50er und 60er Jahre zu den Kreditinstituten, wie man sie heute kenne: die Einführung der unbaren Lohn- und Gehaltszahlungen kam hinzu, ebenso das Wertpapiergeschäft als eine tragende Säule des Bankgeschäftes wie auch das Auslandsgeschäft. Die Mitte der 70er Jahre eingesetzte EDV habe Arbeitsabläufe und Produktpalette revolutioniert: »Seit etwa 15 Jahren haben die SB-Technik, der PC-Einsatz, Internet und Homebanking und vieles mehr die Tätigkeit und das Auftreten der Kreditinstitute nochmals elementar verändert.«
Auch der Wettbewerb habe sich natürlich gewandelt und stelle alle Kreditinstitute vor große Herausforderungen. Hier seien Flexibilität und Veränderungsbereitschaft bzw. -fähigkeit gefragt. Eines habe sich jedoch in 150 Jahren nicht gewandelt, so Kirschbaum weiter: »Unser wichtigster Erfolgsfaktor sind die 717 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die vor Ort, nah beim Kunden sind und sich individuell sowie persönlich um die Kundenbedürfnisse kümmern.« Diese Stärke gelte es jedoch noch besser herauszustellen, damit sich die Sparkasse in einer immer anonymer werdenden Gesellschaft positiv von Wettbewerbern abheben könne und auch eine für jeden Kunden nachvollziehbare und akzeptierte Begründung für andere Preis- und Zinsgestaltungen liefern könne.
Anlässlich des Jubiläums, so gab Kirschbaum bekannt, werde man die Mittel der Sparkassenstiftung zur Förderung von Kunst und Kultur um 500 000 Euro aufstocken. Einen symbolischen Scheck übergab er an Kuratoriumsmitglied Michael Buhre.
»150 Jahre, das klingt sehr alt, aber für eine Sparkasse ist das eher mittleren Alters«, so Buhre, Mindens Bürgermeister und Verwaltungsratsvorsitzender der Sparkasse Minden-Lübbecke, im Anschluss. Die Sparkasse setze nach wie vor auf den Kontakt zu den Kunden vor Ort, das Vertrauen sei eine ihrer großen Stärken.
Wie alle anderen Sparkassen sei auch die Sparkasse in Minden-Lübbecke auf einem guten Weg: »Sie ist ein modernes Unternehmen mit Zukunft. Sie ist vor Ort und bleibt vor Ort.«
Dr. Rolf Gerlach, Präsident des Westfälisch-Lippischen Sparkassen- und Giroverbandes (WLSGV), ging in seiner Festrede der Frage nach, warum gerade in Zeiten eines zusammenwachsenden Europas Mut und Selbstbewusstsein für Investitionen in die Zukunft notwendig seien.
Bei den deutschen Sparkassen dürfe man stolz auf das sein, was Jahrzehnt um Jahrzehnt erarbeitet worden sei, gleichwohl gelte es natürlich etwas dafür zu tun, damit es bei dieser Entwicklung bleibe. »Wir sind auf einem guten Weg, aber die Erfahrungen von gestern können verhallen, wenn wir auf die Fragen von morgen heute keine Antworten geben können«, schloss Gerlach.

Artikel vom 13.06.2005