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Erbsen aus eigenem Garten
Tipps für Gemüse- oder Blumenbeet -ƊWohltaten für Auge, Mund und Nase
Blüten zu bewundern und Pflanzen bei ihrem Wachstum zuzuschauen ist viel schöner und spannender als - zum Beispiel - Fernsehen. Keiner weiß das besser als ein Kind, das von seinen Eltern ein Stückchen Garten zur Verfügung gestellt bekommt.
Der eigene Garten muss nicht groß sein, schon gar nicht am Anfang. Schließlich muss jeder Gartenbesitzer auch einiges tun, damit alles sprießt und gedeiht.
Zunächst ist es sinnvoll, sich eine Skizze vom eigenen Garten anzufertigen. Dann kann man sich besser vorstellen, wie die Pflanzen aussehen, wenn sie ihre Größe erreichen. Hinweise, wie viel Platz ein Gemüse oder eine Blume benötigt, gibt es auf jedem Samentütchen. Wer zum Beispiel Sonnenblumen ganz vorne sät, hat, wenn sie ausgewachsen sind, Probleme, an die dahinter liegenden Pflanzen heranzukommen. Auf den Samentütchen steht im Übrigen auch, ob die Pflanze sich nach Sonne sehnt oder eher ein schattiges Plätzchen bevorzugt.
Eine Augenweide sind lang blühende Sommerpflanzen wie zum Beispiel Ringelblumen und Tagetes. An manchen Blumen kann man sich nicht satt riechen. Verblühtes sollte regelmäßig herausgeschnitten werden.
Pflanzen lieben Gesellschaft, und zwar nicht nur mit ihresgleichen. Eine bunte Mischung ist darum nicht nur schön, sondern auch nützlich. Einige dicke Freunde fördern sich sogar gegenseitig im Wachstum, beispielsweise Erdbeeren und Knoblauch oder Ringelblumen und Tomaten. Eine Setzzwiebel zwischen Möhren vertreibt die schädlichen Möhrenfliegen. Einige Pflanzen wie zum Beispiel Tomaten benötigen Gerüste oder Stützstäbe, an denen sie hochranken können.
Wer Gemüsepflanzen geschickt kombiniert, kann auch auf kleiner Fläche von April bis November immer wieder irgendetwas ernten. Naschen gehört schließlich mit zum Schönsten an der Gartenarbeit. Kleine Warnung: Manche Pflanzen sind giftig. Also besser vorher die Eltern fragen.
Je mehr Regenwürmer und andere Bodentiere sich in lockerer krümeliger Erde tummeln, desto besser. Testen kann man dies mit der so genannten Spatenprobe. Ganz oben sollte sich eine dunkle fruchtbare Humusschicht befinden. Diese entsteht aus abgestorbenen Pflanzenteilen, die von Regenwürmern, Tausendfüßlern, Asseln und vielen anderen Bodentieren gefressen, verdaut und zersetzt werden.
Man sollte außerdem den Boden ab und zu auflockern. Beigaben von Kompost verbessern seine Qualität. Wichtig ist darüber hinaus besonders an den heißen Tagen regelmäßiges Gießen.
Nun ist Gärtnern zwar schön, aber nicht das Einzige, was man in einem Garten treiben kann. Man kann im Sand buddeln oder im Wasser plantschen, mit Lehm Kuchen oder kleine Burgen bauen, schaukeln oder - vorsichtig - auf Bäume klettern.
Vögel sind im Garten nicht immer beliebt, weil sie gern leckere Samenkörner aufpicken. Später ist es aber toll, sie zu beobachten. Das Gleiche gilt für Schmetterlinge und andere Insekten. Mancher hat in seinem Garten auch einen kleinen Teich, in dem Goldfische schwimmen oder Kaulquappen sich zu Fröschen entwickeln.
Natürlich, auch Entspannen kann man im Garten. Schließlich bringen Schule und das Familienleben oft genug Stress mit sich. Eine Parkbank, eine Sonnenliege oder eine Hängematte - schon kann man ungestört lesen oder einfach nur ein bisschen »dösen«.
Tipps und Ideen für einen schönen Garten sind in vielen Büchern zu finden. Besonders nett und übersichtlich gestaltet ist Heide Bergmanns »Gartenspaß für Kinder«, erschienen im Verlag Gräfe und Unzer zum Preis von 14,90 Euro.Bernhard Hertlein

Artikel vom 25.06.2005