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Mit List und Zaubersprüchen zum Happyend

200 Grundschüler in Kaunitz erleben die Kinderoper »Bastien und Bastienne« von Mozart

Verl-Kaunitz (köh). »Diggi, daggi, schurri, murri, horum, harum, lirum, larum«: Solche Texte zergehen auf der Zunge und machen das Lernen zum Vergnügen. Sie sind in Mozarts Oper »Bastien und Bastienne« in der Arie des Zauberers Colas zu hören. Mittwoch Morgen erklang das Lied aus 200 Kehlen.

Die Mädchen und Jungen der Grundschule Kaunitz sangen es in der Turnhalle mit dem Ensemble der Kinderoper »Piccolino« Wien: mit dem Bariton Martin Felber, dem Tenor Stefan Drnek und der Sopranistin Karin Eder.
Es war eine Premiere an der Schule. Singspiele hatte es zwar schon einige gegeben, aber bis dahin noch keine Oper. »Diese Aufführung war mir ein Herzenswunsch«, gestand Schulleiter Martin Jennen. Und sie traf genau den musikalischen Nerv der Kinder. Im Unterricht waren die Kinder von Musikfachlehrerin Renate Schüttler auf das Ereignis vorbereitet worden und von Anfang an begeistert. Den letzten Schliff für das nötige Hintergrundwissen bekamen sie von »Luciano Pavarotti«, der in der Gestalt einer Handpuppe von Bariton Martin Felber geführt eine kurze Einführung in die Welt der Oper gab.
Dann tauchten die Mädchen und Jungen für 45 Minuten in die einfache Liebesgeschichte von »Bastien und Bastienne« ein, die Mozart im Alter von zwölf Jahren geschrieben hatte. Die Geschichte geht so: Bastienne ist traurig, weil sie glaubt, ihr Geliebter Bastien wolle sie wegen eines reichen Mädchens verlassen. Vom Zauberer Colas unterstützt lässt sie Bastien wissen, sie habe einen anderen erhört. Nach einigen Eifersuchtsszenen und dem Vorwand vermeintlicher Liebeleien versöhnen sich die beiden - dank Colas, dessen Zauber vor allem in einer kräftigen Portion List besteht.
»Ihr wart ein tolles Publikum«, dankte das Ensemble den Kindern, die bereits mit einem eigenen Musikprojekt beschäftigt sind: Am 17. Juni führen sie für die Eltern das Singspiel »Frau Holle« auf. Eine weitere Vorstellung ist für das Gemeindefest von St. Marien am 26. Juni geplant. »Das wird eine große Sache. Orchester, Klavier und Keyboard sind auch dabei«, so Renate Schüttler.

Artikel vom 10.06.2005