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Kommissar Kirchenberg ermittelt

Norbert Horst legt seinen zweiten Kriminalroman »Todesmuster« vor

Von Marold Osterkamp
Bünde (BZ). Er weiß, wovon er spricht und kennt sich in dem Milieu aus, über das er schreibt. Norbert Horst (49) arbeitet seit 31 Jahren bei der Polizei. »Ich habe alles gemacht, vom Streifendienst in Düsseldorf bis zur Verfolgung von Gewaltkriminalität«, erzählt der Kriminalhauptkommissar.

In seinen Kriminalromanen ist das spürbar. Das sah auch die Jury des Glauser-Preises so, des renommiertesten Krimi-Preises in Deutschland. Für seinen ersten Roman erhielt Norbert Horst im vergangenen Jahr den Friedrich-Glauser-Preis für das beste Debüt. Jetzt ist sein neuer Roman erschienen.
»Todesmuster« spielt in einem kleinen Dorf namens Ingsen. Dort wird in einer alten Mine ein Raum gefunden, in dem offenbar vor kurzen ein Mensch gefoltert und getötet wurde - ein Fall für Kommissar Kirchenberg.
Am Freitag, 17. Juni, 20 Uhr, liest Norbert Horst im »Universum« aus seinem Roman, der im Goldmann-Verlag, München, erschienen ist.
Geschrieben hat Norbert Horst eigentlich schon immer und auch kleinere Texte in Anthologie veröffentlicht. Kriminalromane schreibt er noch nicht so lange. Seinen ersten schickte er an den Goldmann-Verlag, »und die haben ihn genommen«. Der neue ist zwar schon fast ein Jahr fertig, aber »bis ein Buch erscheinen kann, dauert es meist recht lange«. Kein Wunder also, dass Horst inzwischen mit dem dritten Roman begonnen hat.
»Alles ist rein fiktiv in meinem Buch«, sagt Horst, »der immer wieder danach gefragt wird, ob sein Beruf sich in den Büchern widerspiegelt. »Die Fälle sind fiktiv, aber die Arbeitsweise der Polizei ist realistisch dargestellt.« Auch Personen oder Handlungsorte sind frei erfunden. Ingsen nannte er das kleine Dorf in der Geschichte, aus Wulferdingsen in der Nähe von Bergkirchen stammt der Autor, kennt sich also in kleinen Dörfern aus. »Das ist wichtig für die Geschichte, mit meinem Heimatort hat Ingsen aber nichts zu tun.« Norbert Horst wartet gespannt auf die Reaktionen auf sein Buch. Inzwischen liest er auch Krimis. »Ich musste mir das erarbeiten, denn die Klassiker wie Chandler oder Hammett kannte ich vorher gar nicht«. Da er als Gewinner des vergangenen Jahres zur Jury des Friedrich-Glauser-Preises 2005 gehört, las er 170 Neuheiten aus den vergangenen Monaten, »gute Geschichten und weniger gute.«
Bei der Polizei des Landes NRW arbeitet er weiterhin, zur Zeit als Verhaltenstrainer beim Polizeifortbildungsinstitut, wo er Seminare zur Stressbewältigung oder zum Konfliktmanagement leitet, Erfahrungen, die Kommissar Kirchenberg sicher gebrauchen kann.

Artikel vom 10.06.2005