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Neues Zuhause für 24 Behinderte

Detmolder Lebenshilfe errichtet vom Herbst an eine Wohnstätte

Detmold (SZ). Ältere Menschen mit Behinderungen benötigen ein ganz besonderes Wohnumfeld: Auf dem Lohmannshof in Hiddesen werden sie es Ende nächsten Jahres vorfinden. Die Detmolder Lebenshilfe errichtet an der Erbhofstraße ab Herbst eine neue Wohnstätte für 24 Personen, die in dem neuen Gebäude auch tagsüber betreut werden.

Über die Details der Planungen informierten Vorstand und Geschäftsführung der Lebenshilfe jetzt die Nachbarn des Lohmannshofes. Deren Reaktionen fielen durchweg positiv aus.
Seit fünf Jahren wartete die Lebenshilfe auf ein Signal des Landschaftsverbandes, im Februar gab es dann endlich grünes Licht. Nun musste die Lebenshilfe innerhalb von drei Monaten ein baureifes Konzept vorlegen, um es in Münster zu präsentieren. Nachdem das von Architekt Christian Merwitz entworfene Gebäude dort auf Zustimmung gestoßen ist, wollte die Lebenshilfe so schnell wie möglich die Anwohner über die Planungen informieren. Daher seien die Nachbarn auch relativ kurzfristig eingeladen worden, erläuterte Lebenshilfe-Vorsitzende Katharina Kleine Vennekate.
Architekt Merwitz stellte den Nachbarn ein zweigeschossiges Gebäude vor, das den Lohmannshof gemäß der traditionellen lippischen Höfeordnung als Wohnhaus ergänzen werde. Aufgrund eines relativ flachen Daches und des leicht abfallenden Geländes werde der Neubau recht niedrig wirken. Die Längsseite der Wohnstätte wird stark gegliedert, so dass der Bau nicht so groß erscheint. Die mächtige Kastanie vor dem Hofladen der Lebenshilfe wird erhalten. Sie soll künftig den Innenhof der Wohnstätte dominieren.
Die neue Wohnstätte wird älteren Menschen mit geistiger Behinderung sowie Rollstuhlfahrern und anderen Menschen mit hohem Pflegebedarf ein Zuhause bieten. Viele von ihnen leben derzeit zum Teil in der Petri-Stiftung an der Behring-Straße: »Dieses alte Gebäude entspricht nicht mehr dem Standard, der heute üblich ist«, erläutert Geschäftsführer Bernd Conrad die Motivation zum Umzug. Auch ein für die Belange schwer behinderter Menschen passender Umbau lohne sich vom Preis-Leistungs-Verhältnis nicht. Daher seien er und der gesamte Vorstand sehr froh, dass nun auf dem Lohmannshof ein idealer neuer Standort gefunden sei, so dass in der Petri-Stiftung in Zukunft Menschen mit weniger starken Behinderungen leben könnten.
Noch in diesem Monat werde die Lebenshilfe in Düsseldorf erste Gespräche über die Finanzierung des rund 1,8 Millionen Euro teuren Neubaus führen, kündigte Conrad an. Voraussichtlich würden 90 Prozent der Investitionen aus öffentlichen Mitteln gefördert. Wenn im September/Oktober eine feste Zusage des Landschaftsverbandes über die Zuschüsse vorliege, könne der Bau sofort beginnen. Für Ende 2006 rechnet Conrad mit einer Fertigstellung des neuen Gebäudes. Er versprach, die Lebenshilfe und ihr Architekt würden die Öffentlichkeit während der gesamten Bauzeit über alle neuen Entwicklungen informieren.

Artikel vom 11.06.2005