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Kommentar

Persönliche Gründe akzeptieren


Über die Gründe für den Rückzug von Berndt Kriete aus der MKK-Geschäftsführung könnte viel spekuliert werden. Auch nach seinem Amtsantritt gab es Probleme, Schwierigkeiten, die bei so einem Großprojekt auftreten und leider auch interne Querelen, die offenbar unvermeidbar sind. Doch Berndt Kriete hat persönliche Gründe genannt und die sollten akzeptiert werden.
Der ehemalige Geschäftsführer einer E.on-Tochter hatte es finanziell nicht mehr nötig, sich in das Abenteuer MARTa zu stürzen und bis zu seinem Amtsantritt war es ein Abenteuer: Zu lange war seine Position nicht mit einem gestandenen Geschäftsführer oder einen gestandenen Geschäftsführerin besetzt worden. Viele Schwierigkeiten hatten sich aufgebaut, die Kriete aus dem Weg geräumt hat.
Er war es, der vor zu großen Erwartungen bei den Besucherzahlen gewarnt hatte, und anstatt von 80 000 Gästen pro Jahr zunächst einmal mit 30 000 kalkuliert hat. Er war es auch, der die erneute Erhöhung der Baukosten von 25 auf 28,8 Mio. Euro publik machte zu einem Zeitpunkt, als die Politik noch lieber hinter verschlossener Tür darüber diskutiert hätte. Es wurden neue Sponsoren gefunden und auch der Freundes- und Fördererkreis wurde größer. Unter seiner Führung erlebte Herford eine gelungene MARTa-Eröffnungsfeier. Dafür gebührt ihm Dank und Respekt, den man ihm auch dadurch entgegen bringen sollte, dass man die persönlichen Gründe für sein Ausscheiden akzeptiert.
Die Politik in Herford ist hingegen aufgefordert, nicht nur einen adäquaten Nachfolger zu finden, sondern sie muss auch nach einer Lösung suchen, damit die internen Querelen bei Herfords so genanntem Leuchtturmprojekt aufhören. Gute »Leuchtturmwärter« sind heutzutage rar.Ralf Meistes

Artikel vom 09.06.2005