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Felix' famose Aufholjagd

Ludewig und Schäfermeier erfolgreich

Altkreis (man/guf). Zwei erfolgreiche Tage für die beiden besten Radsportler aus dem Altkreis: Profi Jörg Ludewig aus Steinhagen hat beim Sparkassencup in Schwenningen seinen ersten Saisonsieg gefeiert - und der Versmolder Nachwuchsfahrer Felix Schäfermeier (RSV Gütersloh) freut sich über den Norddeutschen Vize-Meistertitel der Junioren.

Nach drei vierten Plätzen beim Schwenninger Rundstreckenrennen in den vergangenen Jahren brach Jörg Ludewig endlich den Bann: Vor 10 000 begeisterten Zuschauern am 1,2 km langen City-Rundkurs verwies der Steinhagener Volker Ordowski (Team Gerolsteiner), André Korff (T-Mobile) und Fabian Wegmann (Gerolsteiner) knapp geschlagen auf die Plätze. Nach 60 Runden (72 km) auf regennasser Piste durfte Ludewig im Jubel der Fans baden und holte sich ein Küsschen von Freundin Melanie als Belohnung ab. »Das Rennen und die Strecke waren mir wie auf den Leib geschneidert«, freute sich Ludewig, dass er seinen früheren Teamkollegen Ordowski auf dem Zielstrich noch abfangen konnte. Ludewig bestätigte seine Klasse-Form vom schweren Schwarzwald-Preis zwei Tage zuvor (3. Platz) und liegt in der Tour-de-France-Vorbereitung voll im Plan.
Bei den norddeutschen Titelkämpfen in Hamburg setzte Felix Schäfermeier ein Ausrufezeichen und bestätigte die Nominierung für die »Deutsche« im Einer-Straßenfahren eindrucksvoll. Zuvor tritt der Radsportler, der mit seinnen 16 Lenzen zu den jüngsten Junioren zählt, am Samstag zu den Deutschen Meisterschaften im Einzelzeitfahren in Forst an.
»Alle Achtung, Felix fährt immer so offensiv und hat damit auch noch Erfolg«, freute sich sein Trainer Horst Möbius über den Mut und die Aggressivität seines Schützlings im Rennen. In Hamburg bestätigte Schäfermeier diese Fahrweise eindrucksvoll.
Als er in der zweiten von 22 Runden (103,4 km Gesamtlänge) mit einer kompletten Gruppe zunächst stürzte und den Anschluss verlor, fuhr er binnen zwei Runden alleine wieder zur Spitze hin, um dann auch noch zu attackieren. Lediglich Constantin Herbst (Hannover) und Christopher Kramp (SC Berlin) konnten dem RSVer bei sintflutartigen Regenfällen folgen. Zusammen fuhr das Trio einen Vorsprung von 1:50 Minuten heraus.
Im Schlussspurt musste Schäfermeier auf der 500 m langen, ansteigenden Zielgeraden nur Kramp den Vortritt lassen. Im Spurt einer dreiköpfigen Verfolgergruppe kam der Harsewinkeler Daniel Westmattelmann, der für die RG Krefeld König Pilsener fährt, auf den fünften Platz.
»Dass Felix nach der schweren Welt-Cup-Rundfahrt Tour de Lorraine schon wieder so frisch ist, freut mich«, zeigte sich Horst Möbius überrascht. Mit der Landesverbands-Auswahl hatte Schäfermeier in Frankreich eine fünftägige Rundfahrt über fast 500 km absolviert, bei der er unter 120 Teilnehmern auf den 83. Platz kam. »Ein tolles Ergebnis, wenn man bedenkt, dass Felix einer der Jüngsten und es auch noch seine erste größere Rundfahrt war«, staunte Möbius.

Artikel vom 09.06.2005