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Ahden ist Teil des
Air-Berlin-Erfolgs

Hunold wettert gegen Calden

Von Rüdiger Kache (Text und Foto)
Paderborn (WV). Es war eine kurzweilige Lehrstunde in moderner Unternehmensführung. Und es war ein Treuebekenntnis zum Flughafen Paderborn-Lippstadt, das Joachim Hunold, Chef der Fluggesellschaft Air Berlin, vor der CDU-Mittelstandsvereinigung im Driburger Grund ablegte.

Der 56-jährige Jurist und Geschäftsführende Gesellschafter der gerade zur zweitbesten Billigfluglinie der Welt und zur »Nummer eins« in Europa gewählten Airline, ist der Konkurrenz immer eine Nasenlänge voraus. Als er im April 1991 seine Air Berlin gründete, begann die steile Erfolgsgeschichte, die eng verbunden ist mit dem Flughafen in Ahden. Noch per Handschlag besiegelt wurde die Stationierung eines Flugzeuges in Ahden. »Und mit dem Angebot haben wir einen Markt geschaffen,« erinnerte sich Hunold. Richtig rund sei es dann 1998 mit dem »Mallorca-Shuttle« gegangen. »Paderborn-Malle war von Anfang an unsere beste Strecke. Und mancher Paderborner hat danach ein Häuschen oder eine Wohnung auf Mallorca gekauft, weil er wusste, dass er schnell und preiswert dorthin fliegen konnte.«
Mit 666 000 Air-Berlin-Passagieren im Jahr behauptet Paderborn den sechsten Platz der wichtigsten Flughäfen für das Unternehmen. »Die Wirtschaftlichkeit und den Erfolg von Paderborn-Lippstadt darf niemand aufs Spiel setzen«, wetterte Hunold gegen den vom hessischen Ministerpräsidenten forcierten Ausbau von Kassel-Calden . »Koch erkennt diesen Fehler nicht«, will Hunold, das »bekennende CDU-Mitglied«, seinen Parteifreund Koch noch einmal ins Gebet nehmen. Die jetzige Planung sei reiner Schwachsinn und eine Steuergeldverschwendung erster Klasse.
Calden würde die Airports in Hannover und Paderborn gefährden. Viel besser sei es, stattdessen die Verkehrsinfrastruktur von und nach Paderborn zu verbessern für den nordhessischen Raum, um damit gemeinsam für Paderborn ein weiterhin profitables »Wir-Gefühl« zu schaffen.
Air Berlin hat 2500 Mitarbeiter, 44 Flugzeuge - und keinen Betriebsrat. »Paritätische Mitbestimmung ist der Hemmschuh für mittelständische Unternehmensführung«, setzt Hunold vielmehr auf Motivation der Mitarbeiter.

Artikel vom 09.06.2005