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»Nur wenige Autos bremsen«

Start der Verkehrszählung - Brennpunkt Zebrastreifen Schützenstraße

Schlangen (bu). Die Schüler der Klasse 9 a von der Hauptschule Schlangen hatten gestern Morgen alle Hände voll zu tun: Seit 7.30 Uhr standen sie an drei neuralgischen Knotenpunkten in der Gemeinde und zählten Fußgänger- und Autobewegungen.

Im Brennpunkt des Interesses war insbesondere der Zebrastreifen an der Schützenstraße. Dort hatten Eltern der Kinder, die den Kindergarten Alte Rothe besuchen, immer wieder über gefährliche Begegnungen mit Autofahrern geklagt und eine Entschärfung des Überwegs zum Beispiel durch eine Bedarfsampel gefordert (wir berichteten am 26. Mai).
Im Rahmen ihres Verkehrsunterrichts wollte die Klasse 9 a nun im Zuge einer Verkehrszählung sich die Situation vor Ort anschauen und entsprechende Daten und Fakten liefern. Zum Vergleich wurden weitere Zählstellen an den Überwegen am Elli-Markt und am Plus-Markt in Schlangen eingerichtet.
Gestern wurde nun von 7.30 bis 9 Uhr und von 12 bis 13.30 Uhr an allen drei Stellen gezählt. »Wir zählen die Fußgänger, die den Zebrastreifen benutzen, die Autos und Lastwagen, die in Richtung B 1 fahren oder von der B1 kommen und beobachten ihr Verhalten am Zebrastreifen«, erläuterte Marvin Siebers, der mit einer Gruppe seiner Klasse Position am Überweg an der Schützenstraße bezogen hatte. »Die Bilanz nach der ersten Zähleinheit am frühen Morgen, was das Verhalten der Autofahrer am Zebrastreifen anbetrifft, war erschreckend«, resümierte Klassenlehrer Volkhard Meyer auf Anfrage. Von 280 rausfahrenden Autos hatten in der Zeit von 7.30 bis 9 Uhr nur 52 abgebremst, von 130 reinfahrenden Wagen waren es 49, berichtete er. Von 12.30 bis 13.30 Uhr waren 460 rausgefahren, wovon 44 am Überweg bremsten, von 165 einwärtsfahrenden Fahrzeugen bremsten 37 ab.
Den Zebrastreifen hatten zwischen 7.30 und 9 Uhr 15 Kinder und 16 Erwachsene und zwischen 12 und 13.30 Uhr 22 Kinder und 25 Erwachsene benutzt.
Das Projekt Verkehrszählung hatten die Hauptschüler im Unterricht zum Thema »Sicherer Schulweg« in Angriff genommen und die Erhebungsbögen im Vorfeld selbst erarbeitet. »Nach einer Auswertung in der Nachbereitung werden wir die Daten Claudia Weichert von der Gemeindeverwaltung übergeben, mit der wir für dieses Projekt zusammengearbeitet haben. Auf diese Weise können die Schüler erleben, wie ihre Arbeit Gehör findet und den Weg in die politische Weiterverarbeitung geht«, erklärte der Klassenlehrer.

Artikel vom 09.06.2005