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Schillers Ferdinand war die Lieblingsrolle

Wolfgang M. Reicher verlässt die Kammerspiele


Paderborn (WV). Zum Ende der Spielzeit bricht Wolfgang M. Reicher seine Zelte bei den Kammerspielen ab. Ein Engagement am Landestheater Bregenz am Bodensee in seiner Heimat Österreich lockt den Schauspieler mit einer neuen Herausforderung. »Nach drei Jahren bei den Kammerspielen bin ich sehr gespannt, was mich erwartet«, sagt Reicher, »außerdem freue ich mich auf zwei Kollegen aus der Schule, die ich dort wieder treffen werde«. Nicht zuletzt wird es für den »alten Skifahrer«, wie sich der Schauspieler selbst bezeichnet, in Bregenz leichter sein, geeignete Abfahrtshänge zu finden, als in Paderborn.
Nichtsdestotrotz wird Reicher die Kammerspiele vermissen: »Ich habe mich hier immer wohl gefühlt«. Der Abschied von seinen Schauspielkollegen werde ihm sehr schwer fallen; er habe die Arbeitsatmosphäre an den Kammerspielen stets als angenehm empfunden. »Mir kommt es in Bezug auf Spaß bei der Arbeit nicht unbedingt auf die Rolle an, die ich spiele, sondern darauf, wie ich mich mit Schauspielkollegen und Regisseur verstehe«, betont Reicher. Eine Lieblingsrolle hatte er dennoch. Er nennt sofort den Ferdinand aus »Kabale und Liebe« von Schiller. Die Verkörperung dieser Figur sei eine besondere Herausforderung für ihn gewesen, unter anderem deshalb, weil das Stück zu den Klassikern der deutschen Literatur zählt.
Bevor Wolfgang M. Reicher die Kammerspiele verlässt, hat das Publikum noch Gelegenheit, ihn als Graf Forlinpopoli in Peter Turrinis »Die Wirtin« zu sehen.

Artikel vom 08.06.2005