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Tagung zur SS in der Wewelsburg

Vorträge von namhaften Wissenschaftlern und Diskussion

Kreis Paderborn (WV). Gigantisch waren seine Pläne, gebracht haben sie Verfolgung und Tod: Heinrich Himmler, Reichsführer der SS, wollte die Wewelsburg zum kulturellen und weltanschaulichen Zentrum der SS auszubauen.

Bis 1945 wurden mehr als 3900 Gefangene in das Konzentrationslager Niederhagen/Wewelsburg eingeliefert, das eigens zur Umsetzung dieser Pläne errichtet worden war. 1285 Menschen überlebten die brutalen und unmenschlichen Lebens- und Arbeitsbedingungen im Lager nicht. Vieles wurde noch nicht geschrieben, vieles noch nicht gesagt. Am kommenden Wochenende tagen namhafte Wissenschaftlicher in Wewelsburg, um das Verhältnis »Wewelsburg und die SS«, so auch das Thema der dreitägigen Tagung, näher zu beleuchten.
Die Wissenschaftlicher tagen nicht nur hinter geschlossenen Türen.Interessante Vorträge und eine Podiumsdiskussion lassen den Besucher teilhaben. Am Freitag, 10. Juni, berichtet Dr. Jan Erik Schulte (Projektgruppe Neukonzeption/Ruhr-Universität Bochum) von 19 bis 20 Uhr über das Thema »Himmlers Wewelsburg und der Rassenkrieg - eine historische Ortsbestimmung« im Burgsaal der Wewelsburg. Am Sonntag, 12. Juni, referiert Historiker Dr. Peter Longerich vom Royal Holloway College, University of London, von 9.30 bis 10.45 Uhr über »Biographie und Organisation: Heinrich Himmler als Reichsführer-SS«.
Longerich moderiert von 11:15 Uhr bis 12.45 Uhr eine Podiumsdiskussion zum Thema »Die SS im nationalsozialistischen Staat«, die ebenfalls öffentlich und mit hochkarätigen Teilnehmern besetzt ist. An der Runde teilnehmen werden PD Dr. Johannes Tuchel (Gedenkstätte Deutscher Widerstand, Berlin), Dr. Bettina Birn (Abteilung für Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit des kanadischen Justizministeriums, Ottawa) sowie Armin Nolzen M.A., Warburg (Redaktion Beiträge zur Geschichte des Nationalsozialismus).

Artikel vom 09.06.2005