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Neuer »Glücksüberbringer«

Seit dem 1. Juni ist Jens Brinkmann der neue Bezirksschornsteinfegermeister in Spenge.

Jens Brinkmann ist jetzt Bezirksschornsteinfegermeister für Spenge

Von Kathrin Weege (Text und Fotos)
Spenge (SN). Schornsteinfeger bringen Glück - sagt ein altes Sprichwort. Im Kehrbezirk Spenge ist nun seit dem 1. Juni ein neuer »Glücksüberbringer« unterwegs. Der 40-jährige Bezirksschornsteinfegermeister BSM) Jens Brinkmann hat das Spenger Gebiet von seinem Vorgänger und BSM Horst Greiwe (64) übernommen.

»Ich bin mir sicher, dass Jens Brinkmann genauso gut wie ich mit den Spenger Kunden zusammenarbeiten wird. Ich selber hatte 30 Jahre lang eine schöne und abwechslungsreiche Zeit hier«, betont Greiwe. Gern stand und steht der jetzige Ruheständler seinem Nachfolger mit Rat und Tat zur Seite. »Horst Greiwe hat mir meinen Einstig in dieses große Gebiet so leicht wie möglich gemacht«, dankt Brinkmann, der ebenfalls wie sein Vorgänger in Bünde wohnt.
Gemeinsam mit seinem Mitarbeiter Maik Hüffmeier kümmert sich Brinkmann - wie es sich für einen Schornsteinfeger gehört: in schwarzer kleidung - um alle anfallenden Arbeiten. »Die Tätigkeiten haben sich im Laufe der Jahre gewandelt«, das weiß Brinkmann, der zuvor in Bielefeld gearbeitet hat, ganz genau. »Heute ist es weniger das manuelle Schornsteinkehren, sondern vielmals eher eine Kontroll- und Überprüfungsarbeit«, berichtet der 40-Jährige. So kontrolliert er beispielsweise zukünftig den Emmissionsschutz bei Öl- und Gasheizungen.
»Ich selber habe die Menschen immer angeregt, mir Fragen zu stellen, denn so kann ich aufzeigen, dass die Schornsteinfegerarbeit nicht nur gemacht werden muss, sondern dem Schutz vor Bränden und Vergiftungen durch Emmissionen dient«, so Greiwe.
Neben den neuen Messgeräten trägt Brinkmann aber auch das alt bekannte Handwerkszeug mit sich. Stets dabei hat er eine Stange (das ist das Spiral-Rad, das der Schornsteinfeger auf dem Rücken trägt), eine Leine und ein Schultereisen.
»Dass ich diesen Beruf ergriffen habe, war ein Zufall«, erinnert sich Brinkmann. Klar war für ihn, dass er einen Beruf mit Kundennähe ausüben wollte. Zufällig hatte er sich nach seinem Schulabschluss mit einem »Glücksüberbringer« unterhalten. So wurde sein Interesse für diese Ausbildung geweckt. Besonders der Umgang mit vielen Menschen gefällt Brinkmann.
Dass Schornsteinfeger - der Beruf stammt aus Italien - Glück bringen, das rührt daher, dass im Mittelalter die Häuser oft abgebrannt sind. Als dann später regelmäßig der Schornsteinkehrer kam und die Brände zurückgingen, da führten die Menschen das Glück auf den »Mann in Schwarz« zurück.

Artikel vom 09.06.2005