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Verkaufsstrategie kennen lernen

Mit Ingo Claus (2. v. li.) und Lehrer Gerhard Oehlschlägel inspizierten Schüler die Baumschule.

Berufskolleg-Schüler sahen sich in der Baumschule Nordhof um

Von Volker Zeiger
Enger (EA). Den klassischen Gärtner gibt es nicht mehr. Er ist abgelöst worden von einem Fachmann, der sich mehr denn je um die Vermarktung seiner Produkte kümmert und seine lebende Ware richtig präsentiert. Wie das funktioniert, das lernten gestern Berufsschüler in der Baumschule Nordhof.

Fachlehrer Gerhard Oehlschlägel hatte eine Klasse des zweiten Ausbildungsjahres der Sparte Zierpflanzen- und Gemüsegärtner aus dem Wilhelm Normann Berufskolleg Herford zu einer Exkursion in die Engeraner Baumschule eingeladen. Oehlschlägel: »Unsere Schüler sollen nicht nur reine Gemüseanpflanzungen sehen, sondern die richtige Präsentation der Gewächse kennen lernen, hier sollen Gärtner was über Verkaufsstrategien erfahren«.
Dass er sich ausgerechnet den Nordhof von Inhaber Nordmeyer aussuchte, hat seinen Grund: »Hier kann man vieles zeigen«, sagte der Lehrer. Außerdem habe die Baumschule an Nordhof ein »einzigartiges Umfeld«. Das sei »ein Pfund, mit dem Nordmeyer wuchern kann.«
Die Auszubildenden im Alter zwischen 18 und 45 Jahren (eine Umschülerin befand sich darunter) sahen das während ihres Rundganges durch die Baumschule und die Pflanzen- und Blumengärten ähnlich. Eva Romberg, 27-jährige Berufsschülerin aus Bielefeld, blieb fasziniert vorm Ginster stehen: »Ich finde ihn sehr schön, er erinnert mich an England, wo ich acht Monate war, er wächst dort überall«. Bei Nordmeyer werden mehrere Sorten Ginster herangezogen. Andere Berufsschüler entdeckten blühende Kräuter: Ein Töpfchen mit Johanniskraut ließ sich Nicole Terheiden (22), Auszubildende aus Verl (Kreis Gütersloh) von Gärtnermeister Ingo Claus, der die Gruppe durch die Baumschule führte, aushändigen. Martina Sendig, Sabrina Hakenkamp und Jessica Nagel staunten am Teich, der den Nordhof umrandet, nicht nur über das klare Wasser und die Teichpflanzen, sondern auch über die hohe Froschpopulation.
Das Angebotsarrangement des Inhabers wird nur außerhalb des Hofes nüchterner: dort, wo die Bäume wachsen. »Wir sind nun mal eine Baumschule«, sagte Claus, und da werden in Reih und Glied stehenden Bäume regelmäßig umgesetzt.

Artikel vom 09.06.2005