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Nicolas Kiefer gar nicht in Feierlaune

Bei Players-Party im Stadtpalais tanzen die Gäste nach »Ladylike«

Von Phillip Gätz (Text und Foto)
Halle (WB). Den Strahlemann gab er am Dienstagabend nicht. Nicolas Kiefer war bei der Players Party der Gerry Weber Open im Bielefelder Stadtpalais alles andere als in Feierlaune. Seine überraschende Erstrundenniederlage gegen Qualifikant Nenad Zimonjic aus Serbien-Montenegro war schließlich erst wenige Stunden alt.

Kiefer nicht in bester Laune, seine deutschen Kollegen, auf denen weiter die Hoffnungen auch der Turnierplaner ruhen, blieben am Dienstagabend sogar lieber im stillen Kämmerlein, um sich auf ihre gestrigen Aufgaben vorzubereiten. Dafür war ein deutscher Handball-Star richtig gut drauf: Florian Kehrmann, Rechtsaußen des TBV Lemgo, mischte sich mit Freunden unter das Partyvolk und machte da weiter, wo er mit seinen Teamkameraden kurz zuvor aufgehört hatte: »Wir sind gestern erst von unserer Mannschaftsfahrt zurückgekehrt. Wir waren in Cala Ratjada«, schwärmte der Nationalspieler vom Kurzurlaub auf Mallorca.
Von den »Open« hat er somit noch nicht viel mitbekommen: »Ich habe nur die letzten Züge des Spiels von Roger Federer gegen Robin Söderling verfolgt. Das war ja echt knapp«, dachte nicht nur Kehrmann zwischenzeitlich an ein Erstrunden-Aus des mit Nadal punktgleichen Weltranglistenprimus, ehe er Gleiches bei Kiefer hautnah verfolgte. »Das ist echt schade«, hatte ihm Kehrmann, der Federer als Turniersieger favorisiert, vergeblich die Daumen gedrückt.
Söderling, noch vor zwei Jahren für Blau-Weiß Halle in der Tennis-Bundesliga am Ball, fehlten zwischenzeitlich zwei Matchpunkte, um Federer aus dem Turnier zu werfen. Somit saß der 19-Jährige mit gemischten Gefühlen am gleichen Tisch wie Kiefer und schien zu grübeln. Er trauerte wohl seiner Chance nach, als Federer-Bezwinger Tennis-Geschichte zu schreiben. Immerhin hat er mit seinen hammerharten Aufschlägen einen starken Eindruck hinterlassen.
Eindrücke von Rafael Nadal blieben dafür gänzlich aus. Der Shootingstar wollte für sein gestriges Auftaktspiel topfit sein. Seine und Federers Abwesenheit wurde durch das spanisch-argentische Trio mit Fernando Verdasco, Feliciano Lopez und Guillermo Canas kompensiert, die sich zwischen den Scharen von Gästen auf der Tanzfläche zu der Musik der Liveband Ladylike austobten.
Ganz »ladylike« präsentierte sich auch die hübsche Schauspielerin Dorkas Kiefer, die wie auch Rudi Berger der Einladung von Turnierdirektor Ralf Weber nachkam. Experten unter sich: Rudi Berger, Turnierdirektor bei den BMW-Open in München und einstiger Oberschiedsrichter des Haller Turniers - das allein bot schon genügend Gesprächsstoff für Weber und Berger. Dabei geriet die runde Filzkugel im Laufe des Abends immer mehr in Vergessenheit. Für die verbliebenen Spieler, Offiziellen, Angestellten und übrigen Gäste rückte die bis in die Morgenstunden anhaltende Auszeit vom Turnier in den Party-Vordergrund.

Artikel vom 09.06.2005