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Das andere Bild vom Menschen

»Für das Seelenpflege-bedürftige Kind muss man die Berge berger und die Flüsse flüsser machen, damit es sie trotz seiner angeborenen Sinneseinschränkung erleben kann«, hat Rudolf Steiner (1861-1924) gesagt. Der »Vater« der anthroposophischen Heilpädagogik vertrat die Ansicht, dass jedes Kind trotz aller Behinderung im Kern seines Wesens, seiner Individualität, ein heiler, gesunder Mensch ist.
Die Pflege von Rhythmen im Tages-, Wochen- und Jahreslauf soll - ebenso wie die christlichen Jahresfeste - Orientierung bieten. Auch Bewegung soll zur Heilung beitragen. Man will dem Kind mit der Arbeit in Haus und Garten, in den Werkstätten, Töpferei und Weberei, mit Kunst, Musik und Schauspiel Mittel und Wege verschaffen, seine eigenen Hindernisse zu überwinden. Die Sinneserfahrungen sollen ihm dabei helfen, die Welt zu er- und begreifen.

Artikel vom 08.06.2005