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Beeindruckt von pädagogischer Qualität

Schulleitungen aus dem Kreis informierten sich in Magdeburg


Bünde(BZ). 20 Schulleiterinnen und Schulleiter des Kreises Herford informierten sich kürzlich in Magdeburg über Ganztagsschulen. Sie besuchten die Grundschule »Lindenhof« als einzige Offene Ganztagsschule von 35 Grundschulen und die Ganztagsschule »Johannes Gutenberg«, die eine Grundschule und eine Sekundarschule bis einschließlich Klasse 10 unter einem Dach hat. Die Schulleiterinnen und Schulleiter konnten dem Unterricht beiwohnen, sichteten Räumlichkeiten und stellten Fragen an die Schulleitungen und die Lehrerinnen und Lehrer.
»Die Ganztagsschulen werden hier für Schülerinnen und Schüler zu einem Lebensraum gestaltet, in dem sich die Kinder wohl fühlen«, beschrieb Sabine Vogt, Leiterin der Grundschule Lindenhof das Konzept. Eine erste wichtige Erkenntnis: Zum Gelingen tragen in erster Linie die Kolleginnen und Kollegen bei, die sich tagtäglich diesem Anspruch stellen und sich ihren Schülern gegenüber verpflichtet fühlen. »Die Existenz einer Schule mit einem Ganztagsprofil ist hier keine Selbstverständlichkeit«, erklärte Helmut Thiel, Leiter der »Johannes Gutenberg Schule«.
Nach Auskunft von Sabine Vogt, stellen sich die Ganztagsschulen in Magdeburg immer wieder die Fragen, ob der Nachmittag des Kindes sinnvoll ausgefüllt ist und ob den Schulen genug Freiraum bleibt. Auch die Hausaufgabenbetreuung steht im Zentrum der Diskussion.
Im Rahmen der Offenen Ganztagsschule haben Kinder in einem Raum die Möglichkeit, eine bestimmte Zeit schlafen zu können. Unter dem Dach der Grundschule Lindenhof wird außerdem die Betreuung im Hort ab 6 Uhr bis 18 Uhr angeboten.
»Natürlich ist es für die Stadt Magdeburg einfacher, nur eine Offene Ganztagsschule zu finanzieren, gegenüber zum Beispiel der Stadt Herford, die alle ihre Grundschulen als Offene Ganztagsschule im Angebot haben«, meinte Schulamtsdirektorin Jutta Schattmann.
Beeindruckend für die Schulleiterinnen und Schulleiter des Kreises Herford war die pädagogische Arbeit vor Ort. Die Kinder lernen dort im Tages- und Wochenplanunterricht nach ihren Möglichkeiten Lernangebote anzunehmen und sie zu bewältigen. Die Frage der Präsenzpflicht wurde in dem Schulleiterkreis sehr intensiv diskutiert. »Die Schulen in der Stadt Magdeburg erkennen, das Präsenzzeit für Lehrerinnen und Lehrer ein Gewinn für die Schule bedeutet und deshalb wird dieses auch so angestrebt,« erklärte Hartmut Golücke, Schulleiter der Grundschule Belke-Steinbeck.
Auf Nordrhein-Westfalen bezogen - so die Position der Herforder - habe dieses durchaus auch ihren Sinn. Anwesenheit in Schule, außerhalb der Unterrichtszeit bedeute mehr Möglichkeiten der Teamarbeit innerhalb der Lehrerschaft und mehr zusätzliches Wissen über die Schülerinnen und Schüler außerhalb des Unterrichts.
»Besonders erfreut waren die Lehrerinnen und Lehrer, Schulleiterinnen und Schulleiter in Magdeburg darüber, dass sie zu einem Gegenbesuch im Kreis Herford eingeladen sind, da sie sich auch von unserer Schularbeit vor Ort Impulse erhoffen, die für sie wiederum in ihrer Arbeit vor Ort in Magdeburg hilfreich sein kann«, betonte Manfred Hiltergerke, Leiter der Grundschule Elverdissen.

Artikel vom 11.06.2005