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Archäologe
und SS-Mann

Vortrag über Jordan


Wewelsburg (WV). Zu einem Vortrag von Frank Huismann M.A. zum Thema »Der Nachlass Wilhelm Jordans - Ein Archäologe und SS-Offizier im Spiegel seiner eigenen Hinterlassenschaft« am Dienstag, 14. Juni, 19 Uhr in der Wewelsburg hat der Förderverein Kreismuseum Wewelsburg in die Wewelsburg eingeladen.
Vor einiger Zeit konnte mit Hilfe des Fördervereins der wissenschaftliche Nachlass des Archäologen Wilhelm Jordan für das Museum erworben werden. Das wissenschaftliche Material, das Jordan hinterlassen hat, ist inzwischen zu einem nicht unbedeutenden Baustein in der Arbeit der Projektgruppe des Kreismuseums Wewelsburg zur »Neukonzeption der zeitgeschichtlichen Dokumentation« geworden. Referent Frank Huismann arbeitet in der Projektgruppe zu dem Thema »Regionalgeschichte der NS-Zeit«.
Wilhelm Jordan (11. Januar 1903 bis 4. März 1983) studierte in Marburg vorgeschichtliche Archäologie, wechselte aber noch vor seinem Abschluss im Oktober 1935 an die »SS-Schule Haus Wewelsburg«. Er arbeitete hier bis zum Februar 1942, bevor er - betraut mit archäologischen und geologischen Sonderaufgaben - an die Ostfront versetzt wurde. Welche Aufgaben erfüllte ein Archäologe an der »SS-Schule Haus Wewelsburg«, was sollte ein Wissenschaftler an der Ostfront? Welchen Stellenwert hatte Wissenschaft im Rahmen der SS-Tätigkeiten in Wewelsburg, was bewog Heinrich Himmler, jemanden wie Wilhelm Jordan mit Sonderaufträgen an die Ostfront zu schicken?
Der Vortrag soll zeigen, wie der Nachlass aufgebaut ist, was man aus ihm über den »Menschen« Wilhelm Jordan erfährt und wie weit er dazu beitragen kann, die Erforschung der Wewelsburger Geschichte zwischen 1935 und 1945 voranzutreiben. Daneben soll auch die Arbeit Jordans für die SS dargestellt werden. Bei freiem Eintritt sind alle Interessenten eingeladen.

Artikel vom 11.06.2005