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Jetzt hilft die Sonne
unserem Schützenplatz

Rasen-Kur verspricht sattes Grün bis zum Schützenfest

Von Rüdiger Kache
Paderborn (WV). »Das kriegen wir wieder hin bis zum Schützenfest. Es sieht schlimmer aus, als es ist!« Zuversicht verströmen PBSV-Oberstleutnant Matthias Stute und Mathias Schlotmann, Reitplatz-Spezialist aus Hövelhof. Ein Bild des Jammers bietet nach dem »Regen-Turnier« vom Wochenende der Paderborner Schützenplatz.

Wo sich vor wenigen Stunden noch Pferde und Reiter tummelten und tausende von Zuschauern trotz sintflutartiger Regenfälle ausharrten, haben sich Pfützen ausgebreitet. Boden, Rasen und Wasser bilden einen schlammigen Brei. Und hier soll Anfang Juli das Schützenfest stattfinden?
»Kein Problem«, versichert Bauunternehmer Schlotmann, der mit seinen Männern diesen Platz gebaut hat. »Die Generalprobe hat der Rasenplatz unter widrigsten Umständen bravourös gemeistert. Jedes andere Reitturnier hätte schon abgebrochen werden müssen.« Am schlimmsten betroffen ist der Einritt in der Parcours, wo vor drei Wochen 16 000 Kinderfüße bei der Kinderwallfahrt Spuren hinterlassen hatten. Auch hinter dem Tribünenbereich auf dem provisorischen Abreiteplatz sieht's aus wie in einer Kraterlandschaft. Was Pferde und Zuschauer nicht schafften, besorgten gestern die Transportfahrzeuge, die in Windeseile Tribünen, Zelte und Stallungen vom Platz zogen.
»Was wir jetzt brauchen, ist Sonne und Wärme, etwas Pflege - und den Rest besorgt dann die Natur«, zerstreut Matthias Stute die Sorgen vieler Schützen, das Jahresfest werde auf einem zerfurchten Acker stattfinden.
Im Notfall gibtÕs ja auch noch Rollrasen. Der könnte im Bereich des Schießturms verlegt werden, wenn die Kunst der Rasenprofis nicht ausreichen sollte.
Nach Bestnoten der Reiter-Prominenz für den Schützenplatz blickt nun auch der Hamburger Senat nach Paderborn. Genau so einen Platz möchte man im vornehmen Kleinflottbek bauen. Architekt soll dort - wie in Paderborn -Êder Luxemburger John Weier sein, der an der Pader in Zusammenarbeit mit Mathias Schlotmann ein Meisterstück abgeliefert hat.
Am Wochenende hat nur einer vom Dauerregen profitiert: die dicke Kastanie in der Mitte des Platzes. Dort laufen alle Dränageleitungen zusammen und der mehr als hundert Jahre alte Baumriese konnte einen kräftigen Schluck nehmen.

Artikel vom 07.06.2005