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Götz Alsmann gibt Kuss-Seminar

Musiker und Kabarettist begeistert in der Olof-Palme-Gesamtschule mit neuem Programm


Von Ruth Matthes (Text und Fotos)
Hiddenhausen (HK). Eingängiger Jazz, freche Schlager, humorvolle Wortspielereien und originelle Typen - das neue Programm »Kuss« von Götz Alsmann bietet wieder alles, was seine Fans wünschen. Die Hiddenhauser hatten am Sonntagabend in der OPG-Aula - einen Tag vor Erscheinen der aktuellen CD - die Ehre, an dem nagelneuen »Kuss-Seminar« teilnehmen zu dürfen.
Wenn der Abend auch nicht ganz so wahnwitzige Temperamentsausbrüche und zungenbrecherische Wortkaskaden bereithielt wie seine Vorgänger »Tabu« und »Zuckersüß«, bescherten Pianist, Arrangeur und Kabarettist Götz Alsmann und seine Band den Zuschauern im ausverkauften Saal doch einen höchst unterhaltsamen, lehrreichen Abend. So manchen guten Ratschlag gaben sie ihnen mit auf den Weg. »Küsse ÝGanz leichtÜ und deine Lippen bleiben auf Erfolg geeicht«, säuselte Alsmann und stellte weise fest: »Lippen, die sich finden, lügen nicht«.
Dass auch Kuss-Dozent Dr. Götz Alsmann mal klein angefangen hat, gestand er dem amüsierten Publikum in einer seiner äußerst phantasievollen und völlig unlogischen Kabaretteinlagen, in denen es vor Märchengestalten nur so wimmelte. Immer wieder gelang es dem Meister der deutschen Sprache, mit Stilbrüchen, Schauspieltalent und Selbstironie die Zuschauer zum Lachen zu bringen - ob er nun von seinen Tanzkurs-Erfahrungen berichtete, die in dem tragischen Chansons »O Sarah« von Charles Aznavour endeten, »von dem markerschütternden Erlebnis einer Nacht im Schlafwagenabteil« oder von seinem Klavierlehrer Herzig, der ihm schon früh zeigte, dass es sich lohnt, Musiker zu sein -Êman muss nur die Oma mit speziell arrangierten Weihnachtsliedern zum Schluchzen bringen.
Natürlich hatte »Götzi« auch seine geliebte Ukulele wieder mitgebracht. Vom erfahrenen Hiddenhauser Publikum wurde sie mit einem Extra-Applaus begrüßt. Und was der Musikus aus diesem kleinen Instrument herausholte, war wieder erstaunlich. Begleitet von ihrem Zirpen, sang er mit Inbrunst -Ênatürlich vom Küssen und der Liebe.
Neben diesen kleinen Liedchen präsentierte er mit seiner Band mal ruhig groovend, mal im flotten Cha-Cha-Rhythmus Raritäten des deutschen Schlagers der 50-er und 60-er Jahre, die er in seinen ganz persönlichen, jazzig swingenden Versionen präsentiert. Dabei wurde er von Michael Müller (Bassgitarre), Rudi Marhold (Schlagzeug), Markus Paßlick (Congas, Bongos, Percussion) und dem ausgezeichneten Neuzugang Altfried Maria Sickin (Vibraphon und Xylophon)Êkongenial unterstützt.
Paßlick begeisterte die Zuhörer nicht nur mit Turbo-Bongo-Einlagen bei »Dein Kuss von gestern Nacht«, sondern auch als Komödiant. Als Forscher hatte er drei Monate mit Menschenaffen verbracht -Êund es hatte überhaupt nicht abgefärbt. . .
Dass die Herren bereits in ihren vorigen Programmen ihre »Kernkompetenz in Sachen Küssen« bewiesen hatten, belegten sie mit einem kleinen Rückblick-Medley von »Meine Lippen, sie küssen so heiß« bis »Tausendmal möcht' ich dich küssen.«
Nach zwei bejubelten Zugaben wünschte Götzi seinen Zuhörern, einen guten Heimweg und riet mit einem alten Filmtitel: »Gehn' Sie nicht allein nach Haus'« -Ê»damit sie im nächsten Jahr auch wiederkommen können«.

Artikel vom 07.06.2005