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120 Prozent gegeben

Hermann-Hesse-Schule feiert zehnjähriges Bestehen


Gütersloh (GG). Die HermannHesse-Schule ist eine Lerneinrichtung, in der Lehrer aber auch Schüler immer etwas mehr leisten müssen wie an anderen Schulen. Das liegt daran, weil Jugendliche, die aufgrund besonderer Problemlagen nicht hinreichend in allgemeinen Schule gefördert werden können, intensiver in der emotionalen und sozialen Entwicklung unterrichtet werden. Am Freitag feierte die Durchgangsschule das zehnjährige Bestehen. Deshalb war auf dem Schulgelände auch richtig was los.
Mitten drin die zwei Hausmeister »Krause und Krause« alias Werner Niemann und Martin Müller (zwei Lehrer der Schule), die im Comedystil die Gratulanten und Redner ankündigten. So beispielsweise Bürgermeisterin Maria Unger, Kreisdirektor Christian Jung, Schuldezernent Siegfried Liske und die »Frau der ersten Stunde«, Barbara Mannschmidt, die von 1995 bis 2001 als Schulleiterin an der Hermann-Hesse-Schule tätig war. »Das zehnjährige Bestehen unserer Schule ist ein guter Anlass, in die Vergangenheit zu blicken und auch nach vorne zu schauen«, erklärte Schulleiter Heinz Kessen, der sich für die Zukunft von den Kollegen wünschte, dass sie weiterhin mit dem gleichen Humor, der Beharrlichkeit, Kraft und Kreativität mitarbeiten wie bisher. »Ihnen gebührt Dank. Dank dafür, dass sie tagtäglich unter oft schwierigen Bedingungen einen ÝFörderspagatÜ leisten. Zum einen versuchen wir die Schüler hier in ihrer Persönlichkeit zu stärken, um sie mit dem sozialen Miteinander vertraut zu machen. Wir haben aber auch im fachlichen Auftrag das erklärte Ziel, viele Schüler in die allgemeinen Schulen zurückzuführen. Dabei gehen die Kollegen oftmals weit über ihre Grenzen. Man würde sagen, sie geben 120 Prozent«, erklärte Kessen. Er appellierte aber auch an die Eltern, das sie mehr Verantwortung für ihre Kinder übernehmen und mehr Bereitschaft aufbringen, enger mit der Schule zusammenzuarbeiten. Von den Schülern wünscht sich der Schulleiter, dass sie sich von den Lehrern fördern lassen, um gemeinsam das Ziel, konstruktive Mitglieder der Gesellschaft zu werden, erreichen. Ihren Stolz, einen Teil zum guten Gelingen an der Schule beigetragen zu haben, drückte auch Barbara Mannschmidt in ihrer Gratulation aus. »Diese Schule ist ein Lebens- und Lernort für Schüler, die einen hohen sonderpädagogischen Förderbedarf haben. Hier finden sie Lehrer, die ihnen eine Beziehung aber auch Widerstände anbieten und die ihnen so gute Angebote machen, dass sie sich hier aufgehoben fühlen können«, erklärte Barbara Mannschmidt.

Artikel vom 06.06.2005