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Mit Tunnelblick ans Ziel

Kreisliga A: TuS Gehlenbeck ist nach drei Anläufen an der Reihe

Altkreis Lübbecke (hen). Aller guten Dinge sind drei - nach diesem Motto müsste der TuS Gehlenbeck in diesem Jahr den Aufstieg eigentlich schaffen können. 2003 war es der TuS Tengern II, der Gerdom & Co im letzten Moment einen Strich durch die Rechnung machte. Die vergangene Saison dominierte der SV Hüllhorst-Oberbauerschaft, und wieder war Gehlenbeck einer der Leidtragenden. In diesem Jahr scheint es nun, als wäre der TuS endgültig an der Reihe. So sieht es zumindest Spielertrainer Jens Gerdom, der sich vor dem letzten Spiel beim SV Schnathorst (Sonntag, 15 Uhr) betont zuversichtlich gibt . . .

»Wir fahren am Sonntag nach Schnathorst wie zu jedem anderen Spiel«, so die beruhigenden Worte des Gehlenbecker Spielertrainers. »Im Grunde ist es ein ganz normales Spiel. Ich glaube schon, dass die Schnathorster ganz akkurat dagegenhalten werden und daher werden wir alles geben. Für Schnathorst ist es das letzte Heimspiel, in dem sich die Spieler noch einmal präsentieren wollen, und ich glaube, dass wir daher aufpassen müssen. Aber weitere Gedanken mache ich mir darüber nicht.«
Spuren von Nervosität sind also nicht zu entdecken. »Bisher zumindest nicht. Ein bisschen angespannt werden wir bestimmt sein, aber die müssten wir nun langsam im Griff haben. Das hat schließlich in den Spielen gegen Tengern und Preußen auch geklappt.« Die Generalprobe am vergangenen Wochenende gegen Dielingen ist mit einem 6:1 jedenfalls eindrucksvoll gelungen und den 0:1-Rückstand der Anfangsphase möchte Jens Gerdom auch nicht überbewerten: »Von Nervosität will ich da eigentlich nicht sprechen. Der Torschütze Orhan Akti ist schließlich kein schlechter Spieler und wir haben einfach etwas gepennt in der ersten halben Stunde des Spiels. Dann folgte aber das 1:1 und der Führungstreffer für uns und danach lief alles wie geschmiert.«
Die Stimmung in der Mannschaft sei natürlich super, berichtet Gerdom, schließlich habe man alles selber in der Hand. Alle seien optimistisch und beim Training am Dienstag sei es auch schon gut zur Sache gegangen. Ansonsten gibt sich der titelkampferfahrene Spielertrainer ungewohnt wortkarg, will zum Saisonverlauf nichts sagen und hält auch alle Personalplanungen für die neue Saison noch unter Verschluss. »Ich möchte keine Unruhe ins Team hineinbringen, daher werden wir darüber erst in der nächsten Woche reden. Wir konzentrieren uns nun voll und ganz auf unser Spiel Sonntag in Schnathorst.«
Die Woche ist mit drei Trainingseinheiten abgelaufen wie üblich, das Team fahre »ganz normal« nach Schnathorst. Im Hinblick auf mögliche Feierlichkeiten bleibt Jens Gerdom seiner Linie treu: »Von meiner Seite ist da nichts geplant. Wenn wir gewinnen, dann sehen wir weiter. Von möglichen Planungen der Vereinsführung habe ich keine Ahnung und es ist mir auch egal. Ich will mich nur auf das Spiel konzentrieren.«
Mit Tunnelblick geht er also der letzten Etappe entgegen und schließt auch die Tengeraner Konkurrenz aus dem Blickfeld aus, die zeitgleich in Dielingen (der TuS setzt dazu übrigens einen Bus ein, der um 13 Uhr vom Sportplatz Tengern abfährt) auf ihre letzte Chance hofft. »Ich rechne damit, dass Tengern gewinnt«, so Gerdom, »obwohl Dielingens Spielertrainer Vedat Seyhan meines Wissens sein letztes Spiel bestreitet und somit eine besondere Motivation besteht. Aber ich schaue da gar nicht hin, wir sehen nur unser eigenes Spiel und es sollte machbar sein, dass wir die Sache selber hinkriegen.«
Mit einem Gehlenbecker Sieg wäre der Aufstieg perfekt, im Falle eines Ausrutschers könnte der TuS Tengern II noch vorbeiziehen oder mit einem Unentschieden bei Punktgleichheit ein Entscheidungsspiel herbeiführen. Ein spannender Fußballsonntag steht in jedem Fall bevor. Die neue Gehlenbecker Ruhe, die Spielertrainer Gerdom vor der Entscheidung ausstrahlt, sollte die Wirren der vergangenen Jahre eigentlich vergessen machen. Nie waren die Aussichten so gut an einem letzten Spieltag und so scheint der TuS Gehlenbeck in diesem Jahr wirklich an der Reihe zu sein . . .

Artikel vom 04.06.2005