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Vorsicht, Schneckenalarm

Was man gegen den gefräßigen Gartenfeind tun kann

Herford (han). Sie ist nur wenige Zentimeter lang, aber der Albtraum aller Gärtner: die Schnecke. »In diesem Jahr ist es besonders schlimm«, klagt Hobby-Gärtner Günter Trempenau.
Seit 22 Jahren hegt und pflegt der Herforder in der Kleingartenanlage Friedenstal seine »grüne Idylle«. Glibberiges Kleingetier ist da nicht gerne gesehen, das meistens nachts angeschleimt kommt und sich über zartes Grün hermacht. Stängel, Blätter, Früchte - nichts ist vor ihr sicher.
Eine ausgewachsene Schnecke verputzt pro Nacht 200 Quadratzentimeter Kopfsalat - das entspricht der Fläche einer Serviette. Deshalb setzen sowohl Hobbygärtner als auch Profis auf »Schneckenkorn«, das die Schädlinge austrocknet.
Aber auch mit anderen Tipps kann laut Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen dem großen Fressen Einhalt geboten werden. Tagsüber verstecken sich Schnecken in dunklen, feuchten Unterschlüpfen. Deshalb ist es hilfreich, feuchte Tücher oder Holzbretter auszulegen, die den Schnecken als Versteck dienen. So können die Plagegeister morgens eingesammelt werden. Hobbygärtner sollten darum die Gießgewohnheiten ändern, weil die Schnecken auf Feuchtigkeit angewiesen sind. Das heißt, morgens wässern, damit der Boden abends abgetrocknet ist, wenn die Schnecken sich auf den Weg zu ihrer Futterquelle machen. Trockener Boden erschwert ihnen das Fortkommen. So eignet sich zum Beispiel trockener Rindenmulch gut als Sperre gegen Schnecken. »Auch Bierfallen können helfen«, weiß Günter Trempenau. Die mit Bier gefüllten Gefäße werden ebenerdig an gefährdeten Stellen eingegraben - am besten soll sich dafür übrigens Weizenbier eignen.
Auf ein ganz anderes Mittelchen schwören Gerda und Richard Janocha. Früher hatte das Herforder Ehepaar oft Probleme mit den hungrigen Kriechtieren. Besserung stellte sich ein, als sie die Pflanzen mit einem Mix aus Wasser, Kernseife und Brennnesseln einsprühten. »Das Süppchen schmeckt weder Mensch noch Tier.«

Artikel vom 04.06.2005