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Die BOM hat
eine Zukunft

Neuer Geschäftsführer in Sicht

Von Mario Berger (Text und Foto)
Bad Oeynhausen (WB). Am 1. Juli bekommt die Bad Oeynhausen Marketing GmbH (BOM) einen neuen Geschäftsführer. »Wer die neue Frau oder der neue Mann an der Spitze werden soll, wird in der Gesellschafter-Versammlung geklärt«, sagt der Vorsitzende des Verkehrsvereins, Michael Gronau. Die Gesellschaft setzt damit ein deutliches Signal für die Fortführung der Geschäfte.
Nutzen das Angebot der Tourist-Information im Pavillon am Kurpark: (v.l.) Greta und Michaela Droste, Erika Riese und Sina Droste.
Der Vertrag des noch amtierende Geschäftsführers Garrelf Remmers wird Ende dieses Monats auslaufen. »Für seine Nachfolge stehen schon viele Kandidaten zur Debatte«, so Gronau. Allerdings: Nähere Angaben wollte er nicht machen, »das entscheiden wir nur hinter verschlossenen Türen«.
Der Beschluss des Rates, sich als größter Gesellschafter aus der BOM zurückzuziehen, zwingt die Marketing GmbH zu neuen Wegen. »Die Stadt hat die BOM jährlich mit 150 000 Euro bezuschusst. Dieses Geld geht jetzt an das Staatsbad,« sagt Stadtsprecher Rainer Printz. Grund für den Ausstieg: »Die Politiker wollten den Weg für ein einheitliches Stadtmarketing frei machen.« Dahinter steckt der Gedanke, dass BOM und die neue Staatsbad GmbH gemeinsame Wege gehen sollen.
Für den Vorsitzenden des Verkehrsvereins und Mitgesellschafter Michael Gronau ist der Austritt allerdings kein Grund zur Sorge: »Die fehlenden städtischen Gelder wurden hauptsächlich für die Werbung ausgegeben.« Die weiteren Projekte wie beispielsweise das Rahmenprogramm für die verkaufsoffenen Sonntage oder der Wolkenschieber blieben von der Etatkürzung jedoch unberührt. Um das fehlende Geld aus der Stadtkasse zu ersetzten, müssten neue Ideen her. Eine Möglichkeit der Geldbeschaffung sieht der Chef des Verkehrsvereins im privatwirtschaftlichen Bereich. »Wir möchten in der Zukunft auch private Investoren ins Boot holen.« Für den Werbeexperten sehr wichtig: die Kooperation mit der Staatsbad GmbH.
In den laufenden Verhandlungen mit dem Staatsbad seien die Kompetenzen zum größten Teil festgelegt worden. Angedacht sei eine Splittung in die Bereiche Innen- und Außenmarketing. Gronau: »Das innerstädtische Marketing umfasst Weihnachtsmarkt, Wolkenschieber, Herbst- und Bauernmarkt.« Auch die Organisation der verkaufsoffenen Sonntage soll in den Aufgabenbereich der Gesellschaft fallen. Für die Außenwerbung wie den Internetauftritt und den Service im Gästecenter soll weiterhin die Staatsbad GmbH zuständig sein.
Die Eigenständigkeit der BOM sei von der Kooperation mit der Staatsbad GmbH nicht bedroht, sagte Gronau weiter. Allerdings stellt er klar: »Ohne die Staatsbad GmbH gibt es keine Zukunft für die BOM.« Die klar abgegrenzten Aufgaben der Gesellschaften seien für die Stadt wichtig. Dieser Meinung ist auch der Geschäftsführer der Staatsbad GmbH, Stefan Dörr: »In Zeiten knapper Ressourcen duldet der Bürger keine Geldverschwendung.« Gemeint sei die Vermeidung von doppelten Ausgaben durch die Aufteilung der Projekte. Unterschiedliche Auffassungen gäbe es noch in der Geldverwendung. »Wir müssen prüfen, wie die 150 000 Euro der Stadt sinnvoll verwendet werden können«, so Dörr. Vorstellbar wäre die Vergabe von Aufträgen an die BOM.
Auch das Schicksal des Pavillons geht mit der Kooperation einher. »Für eine Tourist-Information ist die zentrale Lage im Herzen des Kurparks bestens geeignet«, sagt Gronau. »Gibt es keine Kooperation, steht einer privaten Nutzung des Pavillons nichts im Weg.« Der Vorsitzende könnte sich auch eine Nutzung als Kunsthandwerkshaus vorstellen.

Artikel vom 04.06.2005