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Schüler wollen mitreden

Mehr Mitbestimmung im Unterricht gefordert

Münster (dpa/lnw). Kinder in Nordrhein-Westfalen wollen einer Umfrage zufolge in der Schule mehr mitbestimmen.
Nur jedes vierte Kind zwischen 9 und 14 Jahren gab laut Kinderbarometer der Westdeutschen Landesbausparkasse (LBS) an, im Deutschunterricht bei der Auswahl der Lektüre mitreden zu dürfen. An der Gestaltung der Schulhöfe fühlen sich 14 Prozent beteiligt. Fast zwei Drittel (61 Prozent) der Schüler dürfen hingegen das Klassenzimmer miteinrichten. Für das repräsentative Kinderbarometer wurden mehr als 2300 Kinder in Nordrhein-Westfalen befragt.
Auf der Liste der meist gewünschten Mitbestimmungsmöglichkeiten in der Schule steht bei den Schülern laut Umfrage die Mitsprache bei Ausflügen und Klassenfahrten ganz oben (17 Prozent). Danach folgt der Wunsch, bei Lerninhalten (12 Prozent) und Hausaufgaben (10 Prozent) mitreden zu dürfen sowie an der Regelung der Schulzeiten (7 Prozent) beteiligt zu sein. Bei der Auswahl der Lehrer würden immerhin gern 6 Prozent der Schüler ein Wörtchen mitreden.
Nach LBS-Angaben bestimmen 42 Prozent der Schüler bei der Organisation von Schulfesten mit. In Entscheidungen über Ausflugsziele werden 45 Prozent der Schüler eingebunden, an den Überlegungen über das Ziel von Klassenfahrten ist jedes zweite Kind beteiligt. »Bei allen Themen wird deutlich, dass die Möglichkeit der Mitbestimmung auf den weiterführenden Schulen größer als auf den Grundschulen ist«, sagte Brigitte Niemer von der LBS-Initiative »Junge Familie«. Gymnasiasten hätten häufiger das Gefühl, bei der Auswahl von Deutschbüchern mitsprechen zu dürfen.
Das LBS-Kinderbarometer ist eine gemeinsame Initiative der LBS und dem nordrhein-westfälischen Jugendministerium. Seit 1998 werden regelmäßig Daten erhoben. Ziel ist es, Meinungen, Wünsche, Ängste und Zukunftspläne von Kindern und Jugendlichen in Nordrhein-Westfalen zu erfragen.

Artikel vom 03.06.2005