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Jonscher-Jubel: SWM hängt Konkurrenz ab

Bezirksliga-Rückblick (Staffel 2): Die Trainer-Fazits

Von Marco Purkhart
Kreis Gütersloh (WB). Aus und vorbei: Für die heimischen Bezirksliga-Kicker der Staffel 2 hat der letzte Spieltag an diesem Wochenende keinerlei Bedeutung mehr. Da widmet sich das WESTFALEN-BLATT doch lieber den Saisonfazits sämtlicher heimischer Trainer.

Lecker zufrieden ist Helmut Jonscher. Kein Wunder: Sein SV Schwarz-Weiß Marienfeld steht bereits als bestes Gütersloher Team fest und hat die örtliche Konkurrenz klar abgehängt. »Wir werden am Ende Dritter - und das ist gut. Denn wegen der Stärke des VfL Theesen war der Titel, obwohl wir vor der Saison dran gedacht haben, nie wirklich drin.« Während Jonscher sich den Großteil der Serie am Fußball erfreut habe, bleibt dem Coach vor allem die schwere Verletzung (Wadenbeinbruch) seines Kapitäns Volker Dirkorte als Schockerlebnis im Gedächtnis. Doch »Mola« ist auf dem Weg der Besserung: »Im Feld kann er zwar noch nicht mitspielen. Aber manchmal stellt Volker sich beim Training locker ins Tor«, freut sich Helmut Jonscher.
Mit der Sonne um die Wette gestrahlt wird auch beim SC Verl II. Das junge Team belegt einen hervorragenden vierten Tabellenplatz - nicht zuletzt dank der mit nur einer Niederlage sensationellen Rückrunde. »Und das ist um so grandioser, weil wir ja in der Winterpause gleich mehrere Leistungsträger verloren haben. Trotzdem sind aber nicht eingebrochen«, schnalzt Trainer Raimund Bertels mit der Zunge. Auch angesichts der Top-Entwicklung seines Torwarts Kai Potthoff: Der 21-Jährige »wird in Zukunft sicher einige Klassen höher spielen«. Da hat sich der ärgerliche Umzug von der Staffel 4 in die Gruppe 2 für den Oberliganachwuchs fast gelohnt. »Mal sehen, in welche Gruppe wir jetzt wieder reingepackt werden«, schmunzelt Bertels ob der Zuteilungswillkür.
Voller Freude geht ebenfalls Oliver Klösel, Trainer des SC Wiedenbrück 2000 II, in die Sommerpause. Seine Rasselbande hat sich trotz einer zu Rückrundenbeginn eingetretenen Kaderdezimierung auf 13 Spieler einen achtbaren Platz hinter der Spitzengruppe ergattert. Klösel: »Bedenkt man, dass wir ein Aufsteiger sind, ist das echt top.« Der größte Flop hingegen war die 2:9-Blamage gegen VfL Ummeln.
Mit Siggi Meyer folgt denn auch der erste unzufriedene Coach. Statt, wie zunächst erwartet, um den Aufstieg spielte sein TuS Friedrichsdorf lediglich im Tabellen-Mittelfeld eine Rolle. »Wir haben einfach das vorhandene Potenzial nicht ausschöpfen können«, grantelt das Trainer-Urgestein. »Und es gibt keine Mannschaft, die so viele hundertprozentige Torchancen versiebt hat, wie wir. Da könnte ich ausflippen!« Torjäger Sven O'Connor, der sich vor der Winterpause einen Kreuzbandriss zugezogen hatte, war eben einfach nicht zu ersetzen.
Solche Sorgen hatte Nail Gabriel zu keinem Zeitpunkt: »Wir haben den Klassenerhalt frühzeitig perfekt gemacht und stehen sogar im sicheren Mittelfeld. Was will man mehr«, meint der Trainer von Aramäer Gütersloh.
Um eine Erfahrung reicher ist Hans-Jörg Lubsch. Der zur Halbserie zum FC Isselhorst gestoßene »Feuerwehrmann« formte aus einer lächerlichen Schlusslicht-Combo, die nichts außer der Roten Laterne in den Händen hielt, ein echtes Team voller Zusammenhalt. Um so ärgerlicher, dass die furiose Aufholjagd mit einem Schlag ins aufrichtige Gesicht für Mannschaft und Trainer jäh endete. »Hätten wir den Punktabzug, weil ein Spieler falsch eingesetzt wurde, nicht in Kauf nehmen müssen, hätten wir die Liga noch gehalten«, ist sich Coach Lubsch sicher. »Es hat mit den Jungs großen Spaß gemacht. Aber wegen eines Formfehlers abzusteigen - das hat auch mir den endgültigen k.o. versetzt.« Lubsch sucht nun erst einmal Abstand zum Fußball und lehnte mehrere Offerten als Trainer ab.

Artikel vom 04.06.2005