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»Reggae« tanzt wieder für SVA

Markus Graham kehrt nach Avenwedde zurück - TSG verliert das letzte Derby

Harsewinkel (cas). »Fast jeder unserer Fehler wird prompt bestraft. Wir sind nicht abgezockt genug - auch heute«, seufzte TSG Harsewinkels Trainer Wolfgang Grübel nach der 2:4 (0:1)-Niederlage am Freitag gegen den SV Avenwedde.

Bei ihrem vorerst letzten Landesliga-Auftritt konnten zwar die erneut bravourös kämpfenden »Oranjes vom Moddenbach« über weite Strecken der Partie dem Derby-Rivalen Paroli bieten - am Ende jedoch nahm der etwas bessere Gast nicht unverdient die letzten drei Saison-Punkte mit.
Während der Begegnung erinnerte sich SVA-Trainer Robert Purkhart an einen Telefonruf vor Jahresfrist aus der TSG-Ecke, als Avenwedde just aus der Verbandsliga geflogen war. Einige Kicker brüllten damals höhnisch in den Hörer: »Absteiger, Absteiger.« Jetzt hat es sie selber erwischt. Doch keine Schadenfreude bei Purkhart: »Darüber kann ich heute nur schmunzeln. Ehrlich: Ich hätte mich gefreut, wenn Harsewinkel drin geblieben wäre.«
Die »Oranjes« stehen nun in der Bezirksliga vor einem Neuaufbau. Obmann Andreas »Jumbo« Wacker liegen bisher nur die Zusagen von Torwart Carsten Epkenhans, Damian Grandek, Metin Menteretzi, Sebastian Köhl und Andy Schröder vor. Vermutlich bleibt auch das Urgestein Torsten Norek, der schon seit 13 Jahren dem Klub die Treue hält. Michael Lübbert überlegt noch: Sein Kumpel Thomas Behrendt, Trainer in Westenholz, möchte den Routinier für den Bezirksligisten gewinnen.
»Hätten wir in der Hinrunde nur drei Siege geschafft, wären wir bestimmt nicht abgestiegen. Ich muss aber trotzdem den Jungs ein dickes Kompliment machen: Zu keinem Zeitpunkt haben sie die Köpfe in den Sand gesteckt und bis zum bitteren Ende tapfer gefightet«, würdigt Wacker die tolle Moral des Tabellenletzten.
Auch Markus Graham verabschiedet sich: Nach zweieinhalb Jahren kehrt der zuverlässige Abwehrspieler zum SV Avenwedde zurück, den er im Groll verlassen hatte. »Das Thema ist vom Tisch, ich habe mich mit Robert Purkhart ausgesprochen«, freut sich Markus auf sein SVA-Comeback. Aus Harsewinkel bringt er seinen neuen Spitznamen »Reggae« mit, dem ihm die TSG-Mitstreiter verpasst haben - Grahams Großeltern stammen aus Jamaika.
Abschied nach vier Jahren ebenso für »Wolla« Grübel, der in der Derby-Halbzeitpause vom Vereins-Vorsitzenden Theo Elbers einen nicht gerade üppig ausgefallenen Blumenstrauß überreicht bekam. Für den Trainer war's dennoch eine »sehr nette Geste«.
TSG: Epkenhans - Norek, Sali Sar, Graham - Lombardi, Stefan Gök (21. Matthias Gök), Lübbert (63. Schwichtenhövel), Schröder, Grandek - Cyllok, Köhl.
SV Avenwedde: Menn - Burger - Plutta (46. Strenge), Carballo - Brandherm, Geffe, Bartsch (58. Warnow), Gün (68. Bilan), Göcer - Pietrzyk, Grundmann.
Schiedsrichter: Sandra Sudhölter (Besenkamp). Die souveräne »Pfeifenfrau« zeigte von allen Derby-Darstellern die beste Leistung.
Tore: 0:1 Jens Grundmann (44.), 1:1 Sebastian Köhl (49.), 1:2 Marc Geffe (55.), 1:3 Raphael Pietrzyk (61.), 2:3 Cyllok (76.), 2:4 Grundmann (88.).

Artikel vom 04.06.2005