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Wenn im Ernstfall jede einzelne Minute zählt

Ersthelfer-Seminar stößt auf großes Interesse - 100 Teilnehmer üben Wiederbelebung

Von Stefanie Westing
Espelkamp (WB). Was muss ich tun, wenn der Nachbar, Freund oder Verwandte plötzlich zusammenbricht? Wie verhalte ich mich, bis der Notarzt kommt? Solche und ähnliche Fragen wurden gestern Abend im Bürgerhaus beantwortet.

Der Stadtmarketingverein Initiative Espelkamp hatte in Zusammenarbeit mit der Deutschen Herzstiftung, dem Deutschen Roten Kreuz und der Volkshochschule eine Herz-Aktion organisiert, bei der die Ersthilfe beim Herzinfarkt im Mittelpunkt stand. 100 Anmeldungen veranlassten die Veranstalter, vom Gesellschaftsraum in den großen Saal umzuziehen. Dort gab es Vorträge und praktische Übungen, im Foyer informierten mehrere Krankenkassen, die VHS und die Deutsche Herzstiftung über ihre Arbeit.
»Erste Hilfe vor Ort bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist enorm wichtig«, betonte Dr. Sabine Klewe-Niemann, Leiterin des Gesundheitsamtes des Kreises. »Schnelles Handeln - besonders bei Herzinfarkt - kann lebensrettend sein. Diese Tatsache ist vor allem im ländlichen Raum eine Herausforderung, denn oft kann der Rettungswagen nicht so schnell vor Ort sein.« Ein Herzinfarkt könne immer und überall ohne Vorwarnung passieren. Dann sei es entscheidend, ob Anwesende die Wiederbelebung beherrschen und sich auch trauen, zu handeln. »Viele scheuen sich aus Angst vor Fehlern und Hygienebedenken bei der Mund-zu-Mund-Beatmung.«
Gestern Abend jedenfalls scheute sich niemand, die Herz-Lungen-Wiederbelebung an den Demonstrationspuppen zu üben. Hans Brink, ehrenamtlicher Beauftragter der Deutschen Herzstiftung, hatte zuvor ausdrücklich dazu ermutigt, Fragen zu stellen: »Nur so schaffen Sie für sich die Grundlage für den Ernstfall.« Florian Lüling, Vorsitzender des Ortsvereins Espelkamp des Deutschen Roten Kreuzes, hoffte, den einen oder anderen Teilnehmer vielleicht in Zukunft in der DRK-Bereitschaft begrüßen zu können.
Auch Manfred Steinmann, Vorsitzender des Volksbildungswerkes, informierte übrigens im Foyer an einem Stand. Bei ihm erfuhren die Besucher alles über das Programm der nächsten Saison im Neuen Theater. Denn auch dort dreht es sich bekanntlich manchmal um den Herzschmerz.

Artikel vom 03.06.2005