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Ohne Spenden
ging es nicht

Johannis-Kiga dankt für Hilfsaktion

Von Friederike Niemeyer
Steinhagen (WB). »Ohne die Spenden der WESTFALEN-BLATT-Leser hätten wir den Betrieb im Januar nicht wieder aufnehmen können«, bedankt sich Holger Klein von den Johannitern. Die spontane und großzüge Hilfe für den Johannis-Kindergarten - annähernd 7000 Euro waren zusammengekommen - ermöglichten den Kauf von Spielzeug und Inventar und das ein oder andere Extra.

Denn nach all den Aufregungen rund um die Brandstiftung in dem Container-Kindergarten am Cronsbach, dem »Exil« im Kindergarten Ströhen und dem Wiedereinzug in die sanierte Einrichtung, sollte den Kindern ein möglichst normaler und schöner Alltag ermöglicht werden. Und jetzt, wo die Auflösung der befristet genehmigten Einrichtung Ende Juli näher rückt, da wird es mit einer Familienfreizeit noch einmal einen schönen gemeinsamen Abschluss für die Johannis-Kinder geben, ist die Leiterin Sabine Hoffmann bestrebt. Vom 24. bis 26. Juni verbringen die Kinder mit ihren Familien und den Erzieherinnen gemeinsam ein Wochenende am Stemmer See bei Vlotho - mit original Katastrophenzelt der Johanniter. Dafür soll jetzt der letzte Rest der Spendengelder als Zuschuss verwendet werden.
Trotz der vielfältigsten Sachspenden - von Computern über Möbel bis zu Spielzeug -Êmusste Sabine Hoffmann häufig in den Spendentopf greifen, denn es war ja fast nichts mehr im Kindergarten vorhanden. »Den Grundstock bildete ein Einkauf bei Ikea. 1400 Euro haben wir da erst einmal ausgegeben für Lampen, Kissen, Decken, kleine Möbelstücke und Küchenbedarf«, erinnert sich Sabine Hoffmann. Dazu kamen Gardinen und Teppiche. Parallel wurde Spielzeug gekauft: größtes »Stück« dabei die Bewegungsbaustelle. Dann kamen noch der Stoff und die 4000 Bälle für das Bällebad hinzu, daneben Holzfiguren und Kostüme für die beiden Ritterburgen, die die JVA-Werkstatt gespendet hatte. Holzspielzeug in allen Varianten sowie Legoplatten und Papier-, Foto- und Bastelmaterial musste ebenfalls neu angeschafft werden. Beim Dankeschönfest, das im März gemeinsam mit Eltern und Spendern gefeiert werden konnte, wurden Getränke, das Ponyreiten und verschiedene Bastelangebote bezahlt.
So konnte der Kindergartenbetrieb nahezu unbeschwert fortgeführt werden. Was der Johanniter Unfallhilfe allerdings Sorgen bereitet, ist die Begleichung der Sanierungskosten für Container- und Mobiliarschäden. Hier waren 30 000 Euro bei der Hausratversicherung geltend gemacht worden, erläutert Holger Klein, dazu 11 000 Euro für durch den Brand entstandene Zusatzkosten wie Überstunden oder Handykosten. Doch bisher hat es ohne Angabe von Gründen noch nicht einmal eine Abschlagzahlung gegeben. Ein Rechtsanwalt ist jetzt eingeschaltet.

Artikel vom 04.06.2005