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Nicht alle wollen
Straße geschenkt

Diskussion um Holzstraße in Häger

Lenzinghausen/Häger (dh). Die jüngste Entscheidung des Amtsgerichts Halle in Sachen Holzstraße in Häger sorgt bei den Anliegern für Unmut. Dass es ihnen nicht passt, dass die Straße unter den Anliegern aufgeteilt worden ist, wundert hingegen Werthers Bürgermeisterin Marion Weike. Schließlich seien es doch Anlieger gewesen, die Besitzansprüche angemeldet hätten.

Zum Hintergrund: Bei der Diskussion um die Windkraft-Vorrangflächen an der Holzstraße stellte sich heraus, dass es sich bei dem Weg, der nur teilweise geteert ist, wohl nicht - wie jahrelang angenommen - um eine Gemeindestraße handelt. Anlieger meldeten daraufhin Besitzansprüche an, die Stadt nahm auf Grund eines Beschlusses der Politik vom Widerspruch Abstand. Nach Stationen bei verschiedenen Gerichten teilte das Amtsgericht Halle mit, dass die Holzstraße unter mehreren Anliegern aufgeteilt und so ins Grundbuch eingetragen wird. Im Anregungs- und Beschwerdeausschuss schließlich trug Günter Johanning, der die Holzstraße nutzt, um seine Felder zu bewirtschaften, seine Bedenken vor: »Ich müsste jetzt Wegerecht bei den anderen Eigentümern beantragen«, sagte er. »Meiner Ansicht nach war die Holzstraße zumindest bis zum Ende der Befestigung mit einer Schwarzdecke früher und auch heute noch öffentliche Straße, da eine Vielzahl von Anliegern auf die Allgemeinnutzung angewiesen ist.« Die Schwarzdecke sei kurz vor der Kommunalen Neuordnung von der Gemeinde Schröttinghausen angelegt worden, und zwar unter hälftiger Kostenbeteiligung der Anlieger. Johanning stellte den Antrag, dass die Stadt das befestigte Stück Holzstraße als öffentliche Straße in ihr Eigentum übernimmt.
Ihr Unbehagen darüber äußerte Erna Bensiek, die im August 2002 den Antrag zur Durchführung eines Angebotsverfahrens zum Zweck des Eigentumserwerbs an dem herrenlosen Grundstück gestellt hatte. Daraufhin war die Aufteilung unter den Anliegern in Gang gekommen. Doch längst nicht alle Anlieger scheinen sich über das »Geschenk« zu freuen. In alten Unterlagen in ihrem Grundbuch sei die Holzstraße im Übrigen als »Holzweg« ausgewiesen, betonte Bensiek.
Jetzt soll die Verwaltung die Frage klären, ob die Holzstraße öffentlich ist oder nicht.

Artikel vom 07.06.2005