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Zur Hochzeit auf dem Hof spielte Kapelle Rose

Walter und Gisela Heitmann aus Oppenwehe feiern goldenes Ehejubiläum

Oppenwehe (WB). Walter und Gisela Heitmann, geb. Tielbürger, in Oppenwehe feiern heute goldene Hochzeit. Am 2. Juni 1955 gaben sie sich vor Pastor Vogler in der St. Martini-Kirche das Jawort fürs Leben. »Muns« wird das Anwesen des Jubelpaares »Im Vahrenkamp 9« gern genannt. Früher trug es die Hausnummer 33.

Walter und Gisela Heitmann erinnern sich noch an ihren Hochzeitstag, als sei er gestern gewesen. Bei schönsten Sommerwetter wurde in einem Zelt, das auf dem Hofe aufgebaut war, zu der Musik der Kapelle Rose aus Rahden gefeiert.
Heute findet die Jubiläumsfeier in »Meiers Deele« statt. Um 14.15 Uhr beginnt bereits der Dankgottesdienst in der Kirche, in dem Pastor Axel Niederbröker den Lebensbund segnet. Der Singkreis der Frauenhilfe wird ihn musikalisch begleiten. Anschließend empfangen Walter und Gisela Heitmann ihre Gäste bei Meier.
Die ersten Gratulanten kommen bereits am Vormittag auf das Anwesen, um zu gratulieren. Auch die Vertreter der Gemeinde Stemwede gehören dazu. Gratulieren werden zudem Abordnungen und Vertretungen aus verschiedenen Vereinen und Organisationen, in denen die Jubilare mitarbeiteten.
Walter Heitmann war 18 Jahre lang Ortslandwirt in Oppenwehe und vertrat als solcher die Interessen seines Berufsstandes. Als altes Mitglied im Schützenverein arbeitete er 20 Jahre lang im Vorstand mit. Ebenso gehört er zu den Alt-Aktiven der Kyffhäuserkameradschaft.
Als in Oppenwehe die »Freunde der Heide« gegründet wurden, war auch das Jubelpaar mit dabei. Beide gehörten der ersten Trachten- und Volkstanzgruppe an. In der Mühlengruppe helfen sie heute noch mit. Gisela Heitmann gehört seit vielen Jahren der Frauenhilfe und den Landfrauen, bei denen sie stellvertretende Vorsitzende war, an.
Im Übrigen aber galt Leben und Arbeit des Goldpaares dem weiteren Aufbau ihres Hofes, auf dem immer Landwirtschaft im Vollerwerb betrieben wurde. Früher mit der herkömmlichen Wirtschaftsweise Rindvieh-, Schweine- und Hühnerhaltung, heute spezialisiert auf Schweinezucht und -mast. Sohn Gerhard führt den Betrieb fort, unterstützt von den Eltern, die sich noch einer guten Gesundheit erfreuen.Tochter Gerlinde ist mit Volker Wittkötter in Oppenwehe verheiratet. Die beiden Enkelkinder Dennis und Corinna gehören zu den weiteren Nachkommen von Walter und Gisela Heitmann und heute sicherlich mit zu ihren liebsten Gratulanten.
Die jungen Jahre der beiden Jubilare wurden vom Krieg überschattet.
Walter Heitmann wurde am 10. September 1926 auf der heutigen Stätte, seine Frau am 4. August 1930 auf dem Anwesen Tielbürger Nr. 30 geboren. Er war gerade 17 Jahre alt, als er 1943 eingezogen und als Funker ausgebildet wurde. Walter Heitmann kam an verschiedenen Fronten im Osten zum Einsatz und wurde bei Grotno im Memelland verwundet.
Einige Zeit lag er in Lemförde im Lazarett. Nach der Genesung kam er erneut an die Front und erlebte das Kriegsende in Österreich mit. Zuerst von den Amerikanern in Gewahrsam genommen, wurden die Soldaten dann russischen Einheiten übergeben und als Kriegsgefangene ins Donezbecken gebracht. Dort musste er in einer Zeche arbeiten. Krank und unterernährt, nur noch 93 Pfund schwer, wurde der Jubilar im August 1947 nach Hause entlassen.
Gisela Heitmann absolvierte nach ihrer Schulzeit und Konfirmation zur weiteren Fortbildung die Hauswirtschaftsabteilung der Landwirtschaftsschule in Wehdem. Danach blieb sie im Haushalt, in Lübbecke und in Oppenwehe, tätig. Im Februar 1955 verlobten sich Walter und Gisela Heitmann und Anfang Juni wurde dann geheiratet. »Wir sind dankbar, das wir unser goldenes Ehejubiläum noch in so guter Verfassung erleben und im Kreis unserer Gäste feiern können«, so die beiden zu ihrem heutigen Ehrentag. Viele Glückwünsche werden dem allseits geachteten Jubelpaar zugehen.

Artikel vom 02.06.2005