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Auch Kinder können
Menschen in Not helfen

Brüder-Grimm-Schüler zu Ersthelfern ausgebildet

Rheda-Wiedenbrück (ew). »Ich will helfen und ich kann helfen - ich will gefordert werden und ich kann im Notfall Verantwortung für eine fremden Menschen übernehmen« - das bewiesen eindrucksvoll 67 Mädchen und Jungen der drei vierten Jahrgänge der Brüder-Grimm-Schule.

Zum Abschluss eines Pilotprojekts »Kinder helfen Kindern« der Grundschule und des DRK-Ortsvereins Rheda-Wiedenbrück erwiesen sich die Kleinen als Ersthelfer bei drei realistisch dargestellten Unfallsituationen im Zusammenwirken mit den professionellen Kräften des Rettungsdienstes vor laufender Kamera des WDR als ganz Große.
Der Ausbildungskurses »Kinder helfen Kindern - Heranführen an die Erste Hilfe in der Grundschule« ging auf die Anregungen eines Vaters aus der Schulpflegschaft der Brüder-Grimm-Schule zurück. Eingebettet wurde die Ersthelfer-Ausbildung in die Radfahrausbildung der Viertklässler durch die Verkehrswacht im Kreis Gütersloh.
»Wir werden Ersthelfer« hieß es am 2. Mai, als die Wiedenbrücker DRK-Ausbilder für eine Doppelstunde in die drei vierten Klassen kamen. Das Leitziel der Grundschule lautet »Kinder sollen Verantwortung übernehmen«. Dazu bot sich in diesem Projekt die lebensnahe Gelegenheit. Die Kinder waren gefordert sich zu engagieren, stand doch alles unter dem Motto »nicht gaffen, sondern helfen - wir übernehmen Verantwortung«. Auf dem Programm standen das Verhalten im Notfall, das Ansprechen eines Verletzten und die stabile Seitenlage, das Absetzen eines Notrufs, das Anlegen eines einfachen Verbandes und ein Einblick in die Arbeit des Rettungsdienstes.
In den folgenden vier Wochen standen die Radfahrausbildung und das Festigen des Gelernten durch die Klassenlehrerinnen Petra Rohmann (4a), Annette Schlüpmann (4b) und Schulleiterin Ursula Mitchell (4c) auf dem Programm. Zum Lehrgangsabschluss kamen nun die DRK-Ausbilder für eine zweite Doppelstunde in die Grundschule. Zunächst wurde noch einmal alles in Theorie und Praxis geübt. Danach ging es auf den Schulhof und in die Turnhalle, denn jede Klasse hatte eine kindgerechte, aber realistische Unfallsituation mit zwei Verletzten vorbereitet.
In diese szenische Darstellung waren die professionellen Kräfte des Rettungsdienstes mit einem Rettungswagen und Notärztin Dr. Almuth Stork mit dem Notarztwagen integriert. Die Mädchen und Jungen meisterten vorbildlich ihre Aufgaben als Ersthelfer - vom Auffinden der Verletzen, dem Anlegen eines Verbands am Arm, lebensrettenden Maßnahmen beim bewusstlosen Opfer, dem Absetzen des Notrufs und dem Einweisen der Rettungskräfte bis zur exakten Information der Notärztin. Dann konnten die Grundschüler die professionelle Arbeit der Rettungskräfte verfolgen, die ihnen in verständlichen Worten die Notärztin erklärte.
Die Kinder können nun besser einschätzen was passiert und haben Vertrauen in die Retter in Weiß und Rot, aber auch die Technik gewinnen können. Und sie haben bewiesen, dass selbst Grundschüler Verantwortung für einen Menschen in Not übernehmen können.

Artikel vom 02.06.2005