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Hand in Hand:
Der Name ist
hier Programm

Kindergarten feiert 30-Jähriges

Espelkamp (WB). Im Frühjahr 1975 wurde der evangelische Kindergarten am Brandenburger Ring als dritter Kindergarten der evangelischen Martins-Kirchengemeinde feierlich eingeweiht. Jetzt kann die Einrichtung ihr 30-jähriges Jubiläum feiern. Dazu steht der Sonntag, 12. Juni, ganz im Zeichen des Geburtstages.

Dazu sind alle Kinder, Eltern, Ehemaligen und Interessierten willkommen. Der Tag beginnt mit einem Familiengottesdienst um 10 Uhr in der Thomaskirche. Danach öffnet die Einrichtung ihre Türen: Mittagessen und Cafeteria, Einblicke in die Kindergartenpädagogik und die therapeutische Arbeit, Fotos von früher und heute, Spiel- und Kreativangebote, Streichelzoo, Ponyreiten, Pferdekutsche, Märchen, Musik zum Mitmachen, Jonglage und vieles mehr warten auf die Besucher.
Die Initiative zum Bau ging vom damaligen Vorsitzenden des Presbyteriums, Pastor Hellmut Ronnicke, aus. Er hielt die Einrichtung eines dritten Kindergartens in Trägerschaft der Kirchengemeinde nach den Kindergärten an der Kantstraße und in der Gabelhorst für notwendig. Der damalige Bürgermeister Fritz Steding dankte der Martins-Kirchengemeinde: »Jetzt sind wir in der Lage, allen Bürgern, die einen Platz für ihre Kinder im Kindergarten suchen, einen anzubieten.«
Die Gesamtkosten für den mit drei Gruppen konzipierten Bau beliefen sich auf etwa 700 000 Mark. Bau und Ausstattung galten als modern, und zu Beginn wurden in drei Gruppen je 30 Kinder betreut. Später gingen die Kinderzahlen zurück und sechs Jahre lang gab es nur zwei Gruppen.
Doch dann wendete sich das Blatt und ab 1987 wurden wieder drei Gruppen eingerichtet. 1991 blieben die ersten Kinder über Mittag - ganztags - in der Einrichtung. 1992 gab es einschneidende Veränderungen in der Konzeption: Erstmalig wurden behinderte Kinder in Einzelintegration betreut. 1993 waren dann so viele Jungen und Mädchen angemeldet, dass eine Notgruppe, das Provisorium Eichhörnchen, im Martinsgemeindehaus entstand.
1994 bekam der Kindergarten seinen heutigen Namen. 19 Jahre lang hatte die Einrichtung schlicht »Kindergarten am Brandenburger Ring« geheißen. Daraus wurde nun »Hand in Hand«.
Kräftig renoviert und angebaut wurde in den folgenden Jahren. Räume für eine vierte Gruppe und Gruppennebenräume entstanden. 1996 konnte dann die vierte Gruppe eingeweiht werden, das Provisorium wurde geschlossen. Im Kindergarten gab es jetzt zwei Kindergartengruppen, eine Tagesstättengruppe und eine große altersgemischte Gruppe mit zehn Schulkindern.
1999 wurde der Kindergarten Schwerpunkteinrichtung. In der Schwerpunktgruppe wurden von nun an 15 nichtbehinderte und fünf behinderte Kinder ganztags mit therapeutischem Angebot betreut. Hauptziele der Arbeit: Die Kinder sollen Ruhe und Raum finden, Wertschätzung, Akzeptanz und Toleranz, Geborgenheit und Gemeinschaftsfähigkeit, Sicherheit und Verlässlichkeit.
2004 gingen die Anmeldezahlen so weit zurück, dass eine Gruppe geschlossen werden muss. Heute werden 65 Jungen und Mädchen in drei Gruppen von Leiterin Michaela Uetrecht und den Mitarbeiterinnen Birgit Schmidt, Corinna Feldmann, Kirsten Meyer, Doris Löffler, Sylvia Vogelsmeier, Klaudia Kokai, Silke Thieker-Summann und Gerda Grüning betreut. Die Schwerpunkte der Arbeit liegen im Zusammenleben behinderter und nichtbehinderter Kinder, der Integration von Ausländern und Aussiedlern sowie der Übermittag- und Hortbetreuung.
»All das hätten wir ohne die Erzieherinnen, die immer bereit waren, sich auf neue Situationen einzulassen, und ohne die Eltern und den Träger nicht geschafft, die uns immer mit Rat und Tat zur Seite standen«, betont die Leiterin. »Schön ist es, dass mittlerweile die ersten ehemaligen Kindergartenkinder ihre Kinder in den Kindergarten bringen.«

Artikel vom 03.06.2005