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»Holter Pflege« im
Dienst am Menschen

Tag der offenen Tür zum zehnjährigen Bestehen

Von Monika Schönfeld
(Text und Foto)
Schloß Holte-Stukenbrock (WB). In den zehn Jahren seit Bestehen der Pflegeversicherung, die die Kosten für die Pflege alter und kranker Menschen übernommen hat, sind private Pflegedienste aus dem Boden geschossen. »Nur die mittleren und die großen überleben«, sagt Annegret Eckardt, Chefin der »Holter Pflege«, des einzigen privaten Pflegedienstes mit Kassenzulassung in der Stadt.

Die »Holter Pflege« gehört zu den Diensten, die die personellen Ressourcen hat, um ein Qualitätsmanagement sicher zu stellen. Heute feiert die »Holter Pflege« mit ihren Kunden und Angehörigen das zehnjährige Bestehen. Ab 14.30 Uhr können sich die Besucher beim Tag der offenen Tür am Holter Kirchplatz ein Bild von der Arbeit machen.
Annegret Eckardt ist examinierte Krankenschwester und hat zuletzt auf der Intensivstation des Städtischen Krankenhauses Gütersloh gearbeitet, bevor sie sich entschlossen hat, sich selbstständig zu machen. Sie schloss mit den Krankenkassen Verträge und arbeite vier Jahre lang von ihrem Privathaus im Tenge-Gebiet aus. Nach vier Jahren wurde das Haus trotz Ausbau des Dachgeschosses zu klein. Als das Holter Ortszentrum vor sechs Jahren gebaut wurde, griff sie zu.
Annegret Eckardt hat ihre Tante gepflegt, sich dafür beurlauben lassen. Mit der Selbstständigkeit wollte sie eine freiere Zeiteinteilung. »Das funktioniert auch heute noch«, sagt die 46-Jährige. Die Zeit der Vorstellungsgespräche im Wohnzimmer ist vorbei, die 110 Quadratmeter große Einsatzzentrale ist heute am Holter Kirchplatz.
40 Mitarbeiter, Kranken- und Altenpfleger (davon zwei Männer), betreuen in Schloß Holte 65 Patienten, 20 im Betreuten Wohnen in Kaunitz und 45 in Detmold-Pivitsheide in der »Pflege vor Ort«.
Pflegedienstleiterin ist Angela Lakämper, die die Einsatzplanung des Personals hat. Patientenwünsche können so abgestimmt werden. Vor zwei Jahren hat die »Holter Pflege« das neue Qualitätsmanagement eingeführt, das eine einheitliche Dokumentation und ein Beschwerdemanagement beinhaltet. »Seit diesem Jahr gibt es Pflegevisiten, bei dem meine Mitarbeiter während ihres Einsatzes beobachtet, Gespräche mit Patienten und Angehörigen geführt und Verbesserungsvorschläge gemacht werden«, berichtet Annegret Eckardt. Seit April führt Sabine Heising die kollegiale Beratung, in der einmal im Monat Gespräche geführt werden, um die emotionale Belastung der Mitarbeiter aufzufangen.
In der Regel werden von der »Holter Pflege« alte Menschen betreut, aber auch jüngere Krebskranke mit Palliativmedizin gepflegt. Außerdem werden Eltern behinderter Kinder halbjährlich besucht, wenn sie Pflegegeld beziehen, ohne einen professionellen Pflegedienst in Anspruch zu nehmen. »Das schreibt die Pflegeversicherung vor«, sagt Annegret Eckardt, die auch Hilfsmittel anbieten kann, die die Pflege leichter machen.
»Wir warten seit Jahren auf eine Gesetzesänderung. Die Pflegeversicherung akzeptiert nur Handlungen an Menschen in rigiden Zeitkorridoren. Die Betreuung Demenzkranker, die viel selbst können, ist aber ebenso wichtig.«

Artikel vom 01.06.2005