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Papst übelst beleidigt

Zu den jüngsten Ausfällen britischer Medien

Die Titelseite der englischen Tageszeitung »The Sun« nach der Papstwahl.

Zu den Angriffen und Verleumdungen britischer Medien auf den deutschen Papst Benedikt:
Über die bösartigen Ausfälle mehrerer britischer Zeitungen nach der Wahl des neuen Papstes habe ich mich so geärgert, dass ich in einem Brief an den britischen Botschafter in Berlin unter anderem folgendes zum Ausdruck brachte:
»Ich bin erschüttert über die britischen Medienberichte, die den ÝdeutschenÜ Papst in übelster Weise beleidigen. Diese Berichterstattung ist so diffamierend, dass ich mich als Deutscher persönlich beleidigt fühle. Ich frage mich, was läuft falsch in England, dass es auch heute noch möglich ist, ein anderes EU-Land so massiv zu verunglimpfen.
Die antideutsche Berichterstattung ist kein Einzelfall; es ist üble Praxis, in allem ÝDeutschenÜ den bösen Nazi neu zu entdecken, obwohl auch in England bekannt ist, dass Deutschland eine starke Demokratie ist, in der Nazi-Parteien und -Ideen nicht den Hauch einer Chance haben.
Nahezu täglich laufen im englischen Fernsehen Nazi-Filme der schlimmsten Art. Durch sie und durch die ständige antideutsche Berichterstattung wird bei der nachwachsenden englischen Generation ein Deutschlandbild verbreitet, das mit dem modernen und Europa zugewandten Deutschland nichts gemein hat. Hier wird ein Hass gesät, der dem Zusammenwachsen Europas außerordentlich abträglich ist.
Ich wollte in diesem Jahr mit meiner Frau nach Cornwall fahren, um diese schöne Landschaft zu erleben. Nach den Schmähberichten habe ich diese Reise storniert. Ich will nicht mehr in ein EU-Land fahren, in dem ich als Deutscher möglicherweise auf schlimme Art angegiftet werde. Sehr geehrter Herr Botschafter, ich bitte Sie, Ihren Einfluss geltend zu machen, damit die Berichterstattung der britischen Medien über Deutschland in Zukunft sachlicher wird, ohne wieder ein ganzes Volk zu diffamieren.
MARTIN BREUER33619 Bielefeld

Artikel vom 09.06.2005