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Mädchen haben's drauf

Handwerk ist zunehmend ihre Sache

Mädchen entscheiden sich immer noch überproportional häufig für »typisch weibliche« Berufsfelder.
Mädchen sind in Handwerksberufen gefragt. Sie sind motiviert, kreativ und zuverlässig.
Gleichwohl ist im Handwerk eine Trendwende zu beobachten: Ob als Lehrling, Gesellin, Betriebsinhaberin oder Meisterin - in allen Bereichen tragen Frauen im steigenden Maße zum wirtschaftlichen Erfolg der Unternehmen bei. Immer mehr junge Frauen erobern die traditionellen Männerdomänen. So ist zu beobachten, dass inzwischen der Anteil der Frauen in gewerblich-technischen Handwerksberufen ansteigt.
Gründe dafür liegen in der wachsenden Attraktivität dieser Arbeitsbereiche durch den Einsatz modernster Technologien und damit geringerer physischer Belastung. Bereits jetzt werden in Berufen wie Konditor, Zahntechniker, Augenoptiker, Goldschmied und Hörgeräteakustiker mehr Mädchen ausgebildet als junge Männer. Im Leistungsvergleich - etwa in Prüfungen oder bei Berufswettbewerben des Handwerks - haben die weiblichen Fachkräfte die Nase vorn. Viele junge Frauen sind besser qualifiziert als ihre männlichen Kollegen und viele Handwerksbetriebe loben die hohe Motivation, Kreativität und Zuverlässigkeit ihrer Mitarbeiterinnen.
Dieses Leistungs- und Qualifikationspotenzial spiegelt sich jedoch nicht adäquat in der Beschäftigung wider. Das müsse sich ändern, so die Handwerkskammer OWL, denn der Standort Deutschland könne es sich nicht leisten, in großem Umfang in Bildung und Ausbildung zu investieren, dieses Potenzial aber nicht zu nutzen. Schon heute fehlten 170 000 Fachkräfte im Handwerk, eine Entwicklung, die sich aufgrund der demografischen Entwicklung in den kommenden Jahren noch verstärken werde. Hier gelte es anzusetzen und noch mehr Frauen für eine Ausbildung im Handwerk zu begeistern.

Artikel vom 25.06.2005