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Bauersleute am Zug

Heimatvereine mischen beim Bahnhofsfest mit


Steinhagen (anb). Nicht nur der Dampfzug ist historisch, auch zwei seiner Fahrgäste erinnern an Zeiten, die 70, 80 Jahre zurückliegen. Wenn sich am Sonntag, 12. Juni, morgens um 9.23 Uhr die Mindener Museumsbahn im Bielefelder Hauptbahnhof unter Volldampf auf die wiedereröffnete Strecke nach Osnabrück macht, dann sind auch Margret Krullmann, Vorsitzende des Heimatvereins Steinhagen, und Renate Ordelheide vom Heimatverein Brockhagen mit an Bord - in historischem Gewand, mit Eiern, Butter, Schwarzbrot und Wurst in Korb und Kiepe. Denn die beiden spielen das Bauernpaar Hennerken und Auguste.
So wie diese beiden haben sich die Leute vom Land früher stets auf die Bahn begeben, um ihre Produkte vom Hof bei der Kundschaft in den Städten abzuliefern. Und so kamen die beiden Frauen auf die Idee, anlässlich des großen Festes am Steinhagener Bahnhof, einen Blick in die Vergangenheit des Haller Willems zu werfen. Renate Ordelheide hat sich dazu von Adelheid Pähler das gute Seidenkleid, das einst die Mutter trug, geborgt, Margret Krullmann tritt rustikal mit Knautschhut, Holzschuhen und einer Kiepe auf, die ihr der Borgholzhausener Kiepenkerl Kansteiner höchstselbst geliehen hat - »der hat zwei«.
Ihre landwirtschaftlichen Erzeugnisse werden die beiden im Zug anbieten - ebenso wie einen guten Schluck. Die Gemeinde hat dem Pärchen auch Steinhäger zum Ausschenken spendiert.
Auch am Programm auf dem Steinhagener Bahnhof sind die Heimatvereine beteiligt. Die Steinhagener kümmern sich mit um die Bewirtung, die Brockhagener veranstalten um 15 Uhr die Bahnhofsolympiade und führen um 17 Uhr ihren plattdeutschen Haller-Willem-Sketch auf.

Artikel vom 01.06.2005