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Die Dörfer »unter der Lupe«

»Unser Dorf hat Zukunft«: Kommission in Gehlenbeck und Stockhausen

Gehlenbeck/Stockhausen (jug). Ein volles Programm wartete gestern auf die Mitglieder der 15-köpfigen Bewertungskommission. Im Zuge des Wettbewerbs »Unser Dorf hat Zukunft« waren sie - begleitet von Bürgermeisterin Susanne Lindemann - zunächst in Gehlenbeck und in Stockhausen unterwegs, um die teilnehmenden Dörfer unter die Lupe zu nehmen, am Nachmittag dann in Hüllhorst (s. weiteren Bericht in diesem Lokalteil).

Entspannte Gesichter gab es am Morgen in Gehlenbeck. Wie Andreas Holdmann, Mitglied im rund achtköpfigen Organisationskomitee um Ortsvorsteherin Ulrike Bökenkröger, Ortsheimatpfleger Dieter Heuer und den früheren Ortsvorsteher Wilhelm Tempelmeier, erklärte, stehe das Sammeln von Erfahrungen bei der Teilnahme am Wettbewerb im Mittelpunkt.
Entsprechend dem neuen Leitbild »Unser Dorf hat Zukunft« habe man auch in Gehlenbeck den Schwerpunkt mehr auf das bürgerliche Engagement und die Identifikation der Bewohner mit ihrem Dorf gelegt - das »andere Gehlenbeck« stehe im Mittelpunkt. Auch sollten Kleinode in den Mittelpunkt rücken, die sonst weniger Beachtung fänden.
»Ich hoffe, Sie sind neugierig auf Gehlenbeck«, so Holdmann in Richtung der Kommission um deren Vorsitzenden und Kreisheimatpfleger, Dr. Gerhard Franke. Der zeigte sich erfreut und stolz darüber, dass der Wettbewerb in den Dörfern etwas bewege: »In Gehlenbeck tut sich etwas. Das muss und kann man wohl sagen, das hat auch mit dem Wettbewerb zu tun.«
Das rund zweistündige Programm führte die Kommission mit dem Bus unter anderem zur Gehlenbecker Feuerwehr, wo der stellvertretende Löschgruppenführer Thomas Kaiser Erläuterungen gab, und zum Amtsfreibad. Das Engagement der Gehlenbecker anlässlich des Bürgerbegehrens war hier ein Thema. Im evangelischen Gemeindehaus stellten Pfarrer Christoph Fischer und Siegfried Schulze ein besonderes »Schmuckstück« vor: die historische Turmuhr aus dem Jahre 1776, die durch privates Engagement wieder hergestellt worden war. Weitere Stationen waren Kindergärten und Grundschule und das Schützenhaus, wo in Eigenleistung Toiletten und der Pistolenstand erneuert werden. Den Abschluss bildete ein Besuch im »Gehrmker Hius«.
Bestens vorbereitet zeigte sich auch Stockhausen, die zweite Station der Kommission am gestrigen Tag. »Wir gehen da ganz locker dran«, erklärte Elisabeth Hermjohannes, Vorsitzende des Heimatvereins. Rund 15 Personen - »eine erweiterte Runde des Verwaltungsrates unserer Begegnungsstätte«, so Elisabeth Hermjohannes - umfasst das Team, das sich mit der Vorbereitung auf den Wettbewerb befasst hat. Doch zur Begrüßung der Kommission waren noch viel mehr Stockhauser auf den Beinen: »Auf Stockhausen ist Verlass«, schmunzelte Dr. Gerhard Franke angesichts der vielen Bürger, die sich auf dem Hof Kornfeld Tönsing versammelt hatten. Stockhausen habe beim Wettbewerb ganz unten angefangen und sei nach ganz oben gelangt. Und nach einer Pause sei das Dorf nun wieder dabei, das sei ein großer Verdienst, so Franke. »Wollte man Stockhausern etwas über den Wettbewerb erzählen, hieße das: Eulen nach Athen tragen. Kaum ein Dorf hat so viel Erfahrung«, so Franke.
Für die Kommission lenkten die Organisatoren aus Stockhausen das Augenmerk »auf all die Lebensbereiche, die für die Bürger einen hohen Wert haben«, so Susanne Bartens-Korn, und in die sich die Bürger eingebracht hätten. Elisabeth Hermjohannes wies im Rahmen ihrer Einführung nachdrücklich auf die Bedeutung der erst kürzlich komplett fertig gestellten Begegnungsstätte als einer »großen Bereicherung« hin: »Spätestens mit Fertigstellung der Begegnungsstätte hat für Stockhausen die Zukunft begonnen.«
Keine Frage also, dass u.a. auch eine Besichtigung des Gebäudes mit ausführlichen Erläuterungen auf dem Programm stand. Susanne Bartens-Korn, stv. Vorsitzende des Heimatvereins, gab an der Blasheimer Straße Informationen zur Entwicklung der dortigen Verkehrssituation. Eine Busrundfahrt, ein Besuch des Hofes der Familie Niemeyer und das Backhaus waren weitere Stationen. Eine Tanzvorführung und der »Stockhausen Rap« rundeten das Programm ab. Alles sei nach Plan gelaufen, so eine zufriedene Susanne Bartens-Korn. Nun gelte es abzuwarten, wie man im Wettbewerb bestehe.
Die Abschlussveranstaltung mit Preisverleihung findet am 6. Juli in Lübbecke statt (Stadthalle).

Artikel vom 01.06.2005