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Vergleich ohne »Ranking-Fieber«

65 Schulen diskutieren INIS-Resultat

Kreis Herford (bex). »Dies ist kein Schulranking«, betonen alle Beteiligten. Und doch haben die 65 Schulen Mut bewiesen, die sich im Projekt INIS einer Stärken-/Schwächen-Analyse unterzogen haben. Die Ergebnisse werden jetzt diskutiert, sollen spätestens ab Herbst zu Konsequenzen führen.

Wie berichtet, hatten sich zwei Drittel aller Schulen im Kreis im vergangenen Jahr an der INIS-Befragung (Internationales Netzwerk innovativer Schulsysteme) beteiligt. Unter der Federführung des Regionalen Bildungsbüros, der Bertelsmann-Stiftung und der Bezirksregierung hatten Lehrer, Schüler und Eltern 15 000 Fragebögen zu den Themen Bildungs- und Erziehungsauftrag, Lernen und Lehren, Führung/Management, Schulklima und -kultur sowie Zufriedenheit ausgefüllt. Seit Februar liegen die Ergebnisse vor. Bei einer Schulleiter-Konferenz wurden diese gestern in den Räumen des Regionalen Bildungsbüros im Elsbach-Haus vorgestellt.
»Der jeweils 120 Seiten starke Abschlussbericht soll den Schulen Möglichkeiten zur Selbsteinschätzung geben und den Einstieg in die Qualitätssicherung ebnen«, erklärt Christoph Höfer von der Bezirksregierung den in dieser Form bislang einmaligen Vergleich. Die Schulen bewiesen Mut, nicht nur, weil sie sich zusätzlich zu den staatlich verordneten Lernstandserhebungen und Schulprogrammen freiwillig einer Selbstbeurteilung unterzögen: »Hier wird erstmals schulöffentlich vor dem Hintergrund einer wissenschaftlichen Studie über Stärken und Entwicklungspotenziale gesprochen.« Die Ergebnisse werden jeweils mit denen anderer Schulen der gleichen Schulform sowie der Schulstufe (Grund-, weiterführende Schule, Berufskolleg) verglichen. Ein Fazit: Alle Schulen erzielen überdurchschnittliche Ergebnisse bei Lehr- und Lernstrategien, was auch auf das Projekt »Schule & Co« zurückzuführen sei.
Als Konsequenz sollen jetzt für jede Schule in Gesprächen mit Schulaufsicht und Regionalem Bildungsbüro Strategien zur Optimierung der Arbeit entwickelt werden. Dabei sollen vor allem die Schulen helfen, die in den jeweils kritischen Bereichen besser abschneiden. Hierzu wird unter anderem im Herbst ein »Markt der Möglichkeiten« veranstaltet. »So entsteht eine wirkliche Vernetzung, eine echte Bildungslandschaft«, sagt Frank Wedekind, Koordinator für Qualitätsentwicklung am Regionalen Bildungsbüro.

Artikel vom 02.06.2005