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Keine Barrieren im Rathaus

Verwaltungsgebäude rollstuhlgerecht - Urkunde für Stadt

Halle (abe). Was in zahlreichen Geschäften, Warenhäusern und Firmen leider noch Zukunftsmusik ist, ist für die Stadt Halle eine Selbstverständlichkeit. Sowohl das Rathaus I als auch das Rathaus II sind rollstuhlgerecht umgebaut worden.

Grund genug für die Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG), Bürgermeisterin Anne Rodenbrock-Wesselmann als Dank eine Urkunde zu überreichen. »Diese Investition kommt nicht nur MS-Kranken, sondern allen Behinderten und auch Mütter mit Kinderwagen zugute. Es ist schön zu sehen, dass in unserer Gesellschaft immer mehr Barrieren abgebaut werden«, sagte gestern Lothar Schlickum aus Hörste.
Der ehemalige Sparkassenbetriebswirt und Haller Ratsherr leidet seit 20 Jahren an Multipler Sklerose und engagiert sich für den DMSG-Kontaktkreis Halle. Kürzlich wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.
Die Stadtverwaltung Halle ist vorbildlich und lässt Behinderte und Rollstuhlfahrer nicht draußen im Regen stehen. So gibt es im Rathaus I einen von der Ravensberger Straße aus direkt zugänglichen Fahrstuhl. Innerhalb des Gebäudes sind die Flure stufenfrei. Im Keller gibt es eine elektrisch zu öffnende und zu schließende Rollstuhltoilette. Ähnlich gut ist der Service für Behinderte seit kurzem im Rathaus II.
»Durch diese Umbauten hat die Stadt Halle den Behinderten einen Teil der menschlichen Würde geschenkt«, sagte Harry Wermuth, Landesvorsitzender des DMSG-Landesverbandes NRW, der gestern extra aus Düsseldorf angereist war. Stellvertretend für alle »Menschen mit runden Beinen«, wie sie selbst zu sagen pflegen, wünschen sich Harry Wermuth und Lothar Schlickum noch viele Umbaumaßnahmen. »Es ist immer schön zu wissen, wenn wir Behinderte in der Gesellschaft nicht ausgegrenzt werden.«

Artikel vom 31.05.2005