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Fünf Titel - Arnicke
setzt die Maßstäbe

117. Deutsche Meisterschaften: PSV stark wie nie

Paderborn (Kr). Eine bisher für den 1. Paderborner Schwimmverein einmalige Bilanz durfte Trainer Klaus Schwarz nach Abschluss der 117. Deutschen Meisterschaften ziehen, die jetzt im Schwimmbad im Berliner Europapark ausgetragen wurden. Überragend zeigte sich dabei erneut Troy Arnicke, der bei seinen fünf Starts fünfmal Deutscher Meister im Jahrgang 1991 wurde, zwei Altersklassenrekorde erzielte, sich als absolut jüngster Akteur dreimal fürs Jugendfinale (1989, 1990 und 1991) qualifizierte und dabei sogar über 100 m Brust - nur um 9/100 Sekunden geschlagen - als Zweiter anschlug.
Troy Arnicke, (noch) 13-jähriger Reismann-Schüler, setzte im Brustschwimmen neue Akzente. Mit seinen klaren Siegen über 50 m (0:31,10 min.), 100 m (1:06,24 min., neuer Altersklassenrekord), und 200 m Brust (2:24,56 min., neuer Altersklassenrekord) stellte er seine Überlegenheit unter den deutschen Schwimmern des Jahrgangs 1991 deutlich heraus und lehrte sogar älteren Konkurrenten das Fürchten. Auch über 200 m Lagen (2:13,25 min.) und 200 m Schmetterling (2:13,37 min.) errang das Multitalent den Titel des Deutschen Meisters, und das, obwohl er gerade in der letzten Disziplin mit Rücksicht auf eine andere Finalteilnahme auf den letzten 50 Metern mit angezogener Handbremse schwamm. Troy dürfte mit seinen Ergebnissen einer der erfolgreichsten Teilnehmer der »Deutschen« sein, unterstrich jedenfalls seine Ausnahmestellung im Deutschen Schwimmverband.
Zweimal konnte sich Nikolaj Dick, ebenfalls Jahrgang 1991, deutlich unter den besten Zehn seines Alters qualifizieren, über 100 m Freistil (0:57,65 min.) und 100 m Schmetterling (1:03,98 min.). Hier und über 50 m Freistil (0:26,83 min.) sowie über 200 m Lagen (2:26,04 min.) erzielte »Niko« persönliche Bestzeiten. Die 50 m Schmetterling absolvierte er in guten 0:29,02 Minuten.
Im Jahrgang 1990 führte Tim Baranowski mit seiner Zeit von 17:07,20 min. über 1500 m Freistil die stark nach oben zeigende Formkurve nachhaltig fort. Wenngleich er sich nicht ganz vorn platzieren konnte, überzeugte er mit weiteren neuen persönlichen Bestzeiten über 100, 200 m Freistil (0:57,52/2:03,51 min.) und 200 m Lagen (2:23,87 min.) sowie einem guten Resultat über 400 m Freistil (4:21,43 min.).
Michael Agethen, der auch dem Jahrgang 1990 angehört, komplettierte das überragende Abschneiden der jugendlichen PSVer. Auch er verbesserte sich über 100 m Freistil (0:57,26 min.) und 200 m Schmetterling (2:23,05 min.), stellte über 400 m Lagen mit 5:00,71 min. seine Bestzeit ein.
Bei den Damen zeigte sich Janina Gerkens bei ihrem ersten Wettkampf in Berlin trotz eines vorausgegangenen krankheitsbedingten Trainingsrückstandes in guter Verfassung. Ihr neunter Platz in der offenen Wertung über 200 m Brust (2:37,69 min.) ließ für die Starts über 50 m und 100 m Brust Gutes erhoffen, doch die hier erzielten Zeiten von 0:34,18 bzw. 1:14,13 min. lagen nicht im Soll. Gründe dafür fand Trainer Klaus Schwarz auf Anhieb nicht, doch wird er in Kürze eine noch individuellere Trainingsplanung für die im Vordiplom befindliche Studentin vornehmen, um so die Brustschwimmerin, die im Frühjahr auf der 25 m-Bahn noch Fünfte der DM war, wieder an die Spitze heranzuführen.
Maike Tweesmann, Jahrgang 1991, hingegen verbesserte sich über 50 und 100 m Schmetterling (0:30,52 /1:06,89 min) sowie über 200 m Lagen (2:34,26 min.). Über 400 m Lagen (5:30,29 min) kam sie fast an ihre Bestzeit heran. Sie wurde mit Platz neun im Sprint über 50 m Schmetterling belohnt ist nunmehr die wohl schnellste 14-Jährige über 100 m Schmettern, die je PSV-Farben vertrat.
Im Jahrgang 1989 ließ Sarah Bunte mit ihrer Bestzeit über 50 m Rücken (0:32,67 min.) eine steigende Tendenz erkennen. Diese vermochte sie als Spezialistin für eher längere Distanzen jedoch über 100 und 200 m Rücken (1:10,28/2:30,32 min.) nicht so deutlich fortzusetzen. Auch über 200 m Lagen (2:32,45 min.) war sie noch nicht wieder so schnell wie bei vorausgegangenen Starts. Gleiches gilt für Verena Lenz, die im Vorjahr mit herausragenden Zeiten bei den langen Strecken für Furore sorgte, in diesem Jahr die steile Kurve nach oben aber noch nicht fortsetzen konnte. Einen zwölften Platz erzielte das aus Sarah Bunte, Janina Gerkens, Maike Tweesmann und Verena Lenz bestehende Quartett über 4 x 100 m Lagen. Hier konnte die Paderborner Schluss-Schwimmerin nach guten 4:34,30 min. anschlagen und am letzten Tag der Titelkämpfe noch einen schönen Erfolg landen.

Artikel vom 01.06.2005