Von Ingo Tschiersch Kreis Paderborn (WV). 29 von 30 Spieltagen der Saison 2005/2006 sind in der Fußball-Landesliga gespielt, die meisten Entscheidungen naturgemäß gefallen und dennoch rumort es noch in den Lagern der heimischen Vertreter.
Mit dem SuS Bad Westernkotten hat die Liga einen souveränen Meister gefunden. Der TuS Wickede und die Warendorfer SU mussten frühzeitig erkennen, dass es sportlich für die Landesliga nicht reicht. Sie steigen in die Bezirksliga ab. Gesucht wird also lediglich noch der dritte Absteiger. Weder vor der Saison und erst recht nicht nach der Hinserie hätte man geglaubt, dass diese Frage zwischen diesen beiden Mannschaften aus dem Kreis entschieden wird: dem BV Bad Lippspringe und dem SV Heide Paderborn. Rückblick auf den 12. Dezember 2004: Der SV Heide Paderborn hatte soeben seine erfolgreichste Landesliga-Hinserie beendet und lag auf Platz drei, nur wenige Zähler hinter Tabellenführer Bad Westernkotten. Aber mit Beginn der Rückserie war es vorbei mit der Herrlichkeit an der Rothe. Sage und schreibe elf Spiele in Folge blieb der SV Heide ohne Punkt und erst der 5:3-Sieg in Meschede stoppte jüngst diese einmalige Serie. »Dieses Lebenszeichen meiner Mannschaft war mir sehr wichtig«, so Trainer Jürgen Hochrein. Heides Fußballchef Peter Schniedermann sah nach der erfolgreichen Hinserie das teils überhebliche Auftreten der Mannschaft als Grund für diese Kette an Misserfolgen an. Tatsache ist, dass sich die Paderborner dadurch in die Abstiegsregion der Tabelle manövriert haben und nun den einzigen Strohhalm des BV Bad Lippspringe auf den eigenen Klassenerhalt darstellen. Der BVL liegt drei Punkte hinter dem SV Heide, weist aber das bessere Torverhältnis auf. Nach der Trennung von Mark Meinhardt vor der Saison sollte mit Werner Koch als neuem Trainer am Kurwald alles besser werden. Aber von Beginn an lief es nicht rund bei den Bad Lippspringern und so bekam fünf Spieltage vor Saisonende Michael Strümpfler die Verantwortung übertragen. »Ich hoffe, dass sich die Horner am Sonntag gegen Paderborn genauso reinknien werden wie gegen uns. Denn nur ein Sieg der Horner beim SV Heide hilft uns weiter«, so Strümpfler. Er und seine Mannschaft mussten in den vergangenen Wochen mit ansehen, wie sich der dritte Vertreter des Fußballkreises Paderborn, die DJK Mastbruch, vom dritten Abstiegsplatz langsam entfernte und damit Bad Lippspringe und den SV Heide in Zugzwang brachte. Die DJK war vor der Saison die Mannschaft, die am ehesten mit dem Wort Abstieg in Verbindung gebracht wurde. Und dennoch schaffte es Spielertrainer Claus Wenner, in seiner letzten Saison für die DJK, mit einer jungen und namenlosen Mannschaft am vergangenen Wochenende, den Klassenerhalt zu sichern. Nun werden am Sonntag zwischen der Paderborner Stadtheide und dem Bad Lippspringer Kurwald die Telefondrähte glühen, wenn die BVLer auf einen Sieg über die ebenfalls jüngst gerettete Spvg. Bönen und eine gleichzeitige Niederlage des SV Heide gegen Horn hoffen.
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