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Auf der Wiese fing alles an

Reiterverein Altes Amt Dielingen ehrt Mitglieder

Drohne (ko). An die Anfänge des 50 Jahre alten Reitervereins Altes Amt Dielingen erinnerte Stemwedes stellvertretende Bürgermeisterin Hildegard Hüsener während der Jubiläumsparade in Drohne.

»Vor 50 Jahren gehörten Pferde eher vor den Ackerwagen, vor den Pflug und vor die Egge - von wegen Reiten oder gar Reiterverein. Doch einige Kinder und Jugendliche durften - vielleicht, wenn das Pferd auf die Weide gebracht wurde - bis dorthin reiten, aber ohne Sattel natürlich.« Die Chronik des Vereins weiß noch mehr über die Anfänge. Als dann aber vor 50 Jahren Drohner Bauernjungen die Idee hatten, ihre Reitkünste verfeinern zu wollen, baten sie Wilhelm Schumacher, vormals Kavallerist, ihnen Reitunterricht zu geben. Der Grundstein für die Gründung des Reitvereins war gelegt.
Es kam auch die Idee auf, in Drohne eine Reithalle zu bauen - Pläne, die für viele Bürger unvorstellbar waren. Viele »Kluge«, so Hildegard Hüsener, »wussten: In ein paar Jahren ist alles sowieso vorbei. Doch weit gefehlt: Der Reiterverein und seine Reithalle feiern Jubiläum und sind prächtig in Schuss. Das Ehrenamt zeigt sich von seiner besten Seite.
Offizielle Grüße überbrachten während der Jubiläumsfeier ebenfalls Brigitte Bollmeier, Vorsitzende des Gemeindesportverbandes, stellvertretend für alle Stemweder Sportvereine, sowie Dieter R. Paul, Vorsitzender des Kreisverbandes der Reit- und Fahrvereine.
Bollmeier wies auf die wichtige soziale Funktion hin, die ein Sportverein ausübt. Paul erzählte, dass es früher alleine Männer waren, die den Reiterverein Drohne-Dielingen gründeten. Heute ist das weibliche Geschlecht im Sattel zahlenmäßig weit überlegen.
Der Vorsitzende des Reitervereins, Peter Schehka, der seit der Jahreshauptversammlung im Winter an der Spitze steht und erst der vierte Vorsitzende im Verein ist - vor ihm hatten Wilhelm Schumacher (Gründungsvorsitzender), Erwin Koch und Rolf Schmidt die Zügel in der Hand - begrüßte ganz besonders vier Generationen der Schumachers. Diese Familie habe den Verein maßgeblich mit aufgebaut und begleitet.
Ein Höhepunkt, der auf keiner Jubiläumsfeier fehlen durfte, waren die Ehrungen verdienter und langjähriger Mitglieder. Für besondere Verdienste um den Reitsport wurden Dieter Schumacher, Sohn des Gründungsvorsitzenden, sowie Walter Obermeier mit Ehrennadeln und Urkunden des Provinzialverbandes von Dieter R. Paul und dem Vorsitzenden Peter Schehka ausgezeichnet.
Selbstverständlich wurden auch die Gründer geehrt. Peter Schehka hatte in der Chronik eine Liste gefunden, die lückenlos aufzeigte, wer den Verein gegründet hatte. Dies waren Heinz Allhorn, Günter Behrens, Heinrich Fechner, Heinz Foltermann, Günter Grube, Heinz Hurdelbrink, Wilhelm Hurdelbrink, August Israel, Werner Israel, Helmut Lehde, Gerhard Lilie, Dieter Meyer, Otto Meyerholz, Helmut Nordhoff, Willi Quebe, Heinrich Rosenbaum, Heinz Schmudde, Willi Schulte und Fritz Teddendiek.
Im Jahr 1955 beschlossen Pferdebegeisterte und Pferdezüchter die Gründung eines Reitervereins Drohne-Dielingen. Die Ausbildung der jugendlichen Reiter und auch das Vorstellen der selbst gezüchteten Pferde auf den Turnieren waren die Beweggründe. Der Verein bestand bei seiner Gründung aus 72 passiven und 15 aktiven Mitgliedern. Gründungsvorsitzender war Wilhelm Schumacher aus Drohne, sein Stellvertreter Tierarzt Dr. Karl Bickmeier.
Zunächst wurde fleißig auf einer grünen Wiese in der Nähe des Anwesens Beneker in Drohne trainiert, denn die Reithalle entstand erst viel später. Günter Beneker, der somit maßgeblich am Start beteiligt war, wurde für seine Verdienste extra geehrt. Von Anfang an pflegten die Mitglieder auch den Fahrsport, der früher mit zur Grundausbildung der meisten Pferde gehörte.
Der Reithallenbau erfolgte 1972. Aus dem Reiterverein Drohne-Dielingen wurde in den 70er Jahren der Reiterverein Altes Amt Dielingen. Die Namensänderung sollte den großen Bemühungen der Gemeinden Haldem, Dielingen und Drohne Rechnung tragen, die den Reithallenbau erst möglich machten.

Artikel vom 01.06.2005