31.05.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Hitzeschlacht vor großertiger Kulisse

Duathlon: Dirk Strothmann nach einer klasse Rad-Leistung Fünfter der Langdistanz-WM

Altkreis (guf). Ein rundum gelungenes Wochenende für Dirk Strothmann: In der herrlichen Bergwelt der Dolomiten hat sich der Top-Duathlet des LC Solbad Ravensberg mit Platz 5 bei den Langdistanz-Weltmeisterschaften hervorragend behauptet - und dank der ausgezeichneten Dotierung auch ein stattliches Preisgeld für die Plackerei bei 30 Grad Hitze eingestrichen.

»Die WM war diesmal hervorragend besetzt, gegenüber dem neunten Rang vor zwei Jahren habe ich mich deutlich gesteigert - einfach genial«, freute sich der Barnhausener, dass er Platz 2 von der EM in Venray vor einigen Wochen eindrucksvoll bestätigen konnte. Der Kurs im norditalienischen Barcis hatte es in sich: 16,5 km Laufen, 80 km Rad fahren und 11,5 km Laufen ließen der Duathlon-Elite kaum einen Blick für die malerische Kulisse der Felsengipfel und Bergseen.
Auf dem ersten Teilstück spürte Dirk Strothmann noch die Folgen einer Erkältung: »Ich habe mich nicht locker gefühlt, musste schon beißen und hatte mir etwas weniger als zweieinhalb Minuten Rückstand erhofft.« Das bedeutete nur Platz 22 beim ersten Wechsel. Aber obwohl auch die ersten Kilometer auf dem Rad noch schwer fielen, verbesserte Strothmann seine Position. Den Rückstand auf die erste Verfolgergruppe hinter dem absoluten Topfavoriten Benny Vansteelant verkürzte er auf den ersten 20 Kilometern von gut zwei Minuten auf 30 Sekunden und schloss im ersten langen Anstieg zum Passo San Osvaldo (827 m hoch) gemeinsam mit dem Belgier Koen Maris zu den anderen Medaillenanwärtern auf. »Auf der zweiten Passauffahrt mit bis zu zehn Prozent Steigung habe ich versucht wegzukommen, musste aber bald erkennen, dass das zuviel Körner gekostet hätte.« Strothmann wechselte nach der zweitbesten Radzeit in etwa gleichauf mit den ärgsten Verfolgern - Vansteelant war schon weit enteilt. Strothmann fiel zunächst auf Rang sieben zurück. »Aber ich habe viel getrunken, damit kehrte die Kraft zurück.« Der Barnhausener eroberte recht schnell Platz sechs zurück, überholte dann auch bald Joeris Vansteelant, den jüngeren Bruder des vielfachen Weltmeisters, und verteidigte seinen fünften Rang hinter Europameister Armand van der Smissen.
Mehr Probleme hatte Lukas Wilms: Bei seinem ersten WM-Einsatz musste er sich mit Platz 4 der Nachwuchskategorie »U23« begnügen. Knieprobleme machten ihm vor allem beim Laufen zu schaffen, für die lange Raddistanz mit dem schweren, zweimal zu absolvierenden Anstieg fehlten ihm noch einige Trainingskilometer. Jörn Strothmann überzeugte im international besetzten »Age Group«-Rennen mit Platz 2 seiner Altersklasse M30. Obwohl er aus Zeitgründen nicht optimal trainieren konnte und ihm die große Hitze erheblich mehr zu schaffen machte als seinem Bruder, bot er besonders auf dem Rad eine starke Leistung.
Die Ergebnisse: 1. Benny Vansteelant (Belgien) 3:40:59 Std., 2. Marcel Zamora (Spanien) 3:44:46, 3. Mark McKay (Großbritannien) 3:45:49, 4. Armand van der Smissen (Niderlande) 3:46:20, 5. Dirk Strothmann (LC Solbad) 3:47:43, 6. Joerie Vansteelant (Belgien) 3:48:01, 7. Simon Jensen (Dänemark) 3:49:21, 8. Koen Maris (Belgien) 3:49:29, 9. Fausto Dotti (Italien) 3:49:52, ... U23: 4. Lukas Wilms 4:32:59 Std; »Age Group«-Wertung M30: 2. Jörn Strothmann 4:09 Std.

Artikel vom 31.05.2005