31.05.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Castor-Stopp im Kreis Paderborn

Drei Hundertschaften übernehmen Konvoi in Bad Wünnenberg

Einer von 80 Demonstranten in Bad Oeynhausen. Foto: Hochstätter
Bad Wünnenberg/Bad Oeynhausen. (WB/ca). Der erste von drei Atommülltransporten aus Dresden sollte heute in den frühen Morgenstunden im münsterländischen Ahaus eintreffen. Die sechs Lastwagen waren gestern um 12 Uhr in Sachsen gestartet. Sie wurden von mehreren Einsatzhundertschaften der Polizei begleitet.
Das Einsatzkonzept sah vor, dass die Kolonne ihre 600 Kilometer lange Fahrt vor Mitternacht in Bad Wünnenberg (Kreis Paderborn) unterbrechen sollte. Auf dem Gelände der dortigen Autobahnmeisterei wollte die sächsische Polizei die Lastwagen an drei Einsatzhundertschaften aus Nordrhein-Westfalen übergeben, die den Konvoi weiter über die A 44, durchs Ruhrgebiet und über die A 31 bis Ahaus begleiten sollten. Bürgerinitiativen hatten angekündigt, die Zufahrt zum Zwischenlager in Ahaus friedlich blockieren zu wollen. Die nordrhein-westfälische Umweltministerin Bärbel Höhn (Grüne) hatte erklärt, sie werde an den Protesten teilnehmen. Die Polizei war darauf eingestellt, die Demonstranten von der Straße zu tragen, um den Lastwagen die Durchfahrt zu ermöglichen.
In Bad Oeynhausen (Kreis Minden-Lübbecke) waren gestern Nachmittag etwa 80 Demonstranten auf die Straße gegangen, um gegen den Atommülltransport zu protestieren. Die Alternativroute für den Transport, die von der Polizei vorbereitet worden war, hätte von der A 2 durch die Kurstadt auf die A30 geführt.
Nach dem ersten Transport werden die übrigen beiden Konvois voraussichtlich in den kommenden zehn Tagen ins Münsterland rollen. Insgesamt müssen 951 Brennelemente aus dem 1991 abgeschalteten Forschungsreaktor Rossendorf (bei Dresden) ins Zwischenlager Ahaus gebracht werden. Die Schutzbehälter sind auf eine Zwischenlagerung von mindestens 40 Jahren ausgelegt.

Artikel vom 31.05.2005