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Prosit: »Haller Willem«
als Pils und Edelkorn

Zur Streckeneröffnung auch Apfelsaft im Zug-Design

Von Klaus-Peter Schillig
Halle (WB). 80 Hektoliter Bier kommen aus Detmold, 10 000 Flaschen Apfelsaft aus Gartnisch, 260 Liter Edelkorn aus Halle - alles unter dem Namen »Haller Willem« und gedacht, damit auf die Wiedereröffnung der Strecke bis nach Osnabrück anzustoßen. Und auch für das Zigarillo danach ist gesorgt.

Die Privat-Brauerei Strate in Detmold hat ihr »Haller Willem-Pilsener« eigens für den besonderen Anlass nach einer neuen Rezeptur gebraut. »Geschmacklich ist es zwischen unserem Pils und dem Landbier angesiedelt«, schwärmt Gebietsverkaufsleiter Martin Eversmeyer, auch farblich liegt das Bier nach Pilsener Art zwischen den beiden lippischen Verkaufsschlagern. Durch Zusatz von Karamell-Malz erhält es eine leicht rötliche Einfärbung.
In heimischen Getränkemärkten werden »Haller-Willem«-Fans die neue Biersorte allerdings vergeblich suchen. In dieser Woche wird es zwar ganz frisch abgefüllt, aber nur in Fässern zu 30 und 50 Litern und gedacht nur für den Ausschank während der Eröffnungsfeier am 12. Juni. In Hilter bei der »Haller-Willem-Party« im Festzelt an den Gleisen und in Halle zur Open-Air-Disco vor dem großen Feuerwerk kann man den Gerstensaft schon am Samstag kosten.
Damit man von der Streckeneröffnung mehr mit nach Hause nehmen kann als gelöschten Durst, hat »Detmolder« aber eine Serie von 4000 Henkel-Gläsern anfertigen lassen. Vorne ist das Wappen der Brauerei und der Name »Haller-Willem Pilsener« zu sehen, auf der Rückseite das Logo der Bahnstrecke mit allen Haltepunkten. Die Gläser gibt es für zwei Euro an den Getränkeständen zwischen Bielefeld und Osnabrück.
Dort wird auch der erst vergangenen Montag abgefüllte Apfelsaft der Haller Mosterei Barteldrees erhältlich sein - damit auch die Kleinen nach Zugfahrt und Feier ihren Durst löschen können. 10 000 Flaschen mit 0,2 Liter Inhalt - die übliche Gastronomie-Größe - hat Joachim Barteldrees als Aktion für den Regionalzug aufgelegt. Was nicht an den Ständen verkauft wird, gibt es nachher bei ihm im Geschäft in Gartnisch.
Nicht ganz so frisch wie Bier und Saft ist der Edelkorn, den die Haller Brennerei Kisker unter dem Namen »Haller Willem« abgefüllt hat. »Der lagert schon seit mehr als 20 Jahren im Eichenfass«, erläutert Udo Günner, warum der Korn inzwischen eine leicht gelbliche Farbe angenommen hat und kein typischer »Klarer« mehr ist.
Das Prädikat »Edelkorn« erwirbt sich ein Korn erst nach mindestens zwei Jahren im Holzfass. Kisker hat das hochprozentige Getränk schon seit mehr als 50 Jahren im Angebot, auf den Markt aber kommt es nur zu besonderen Anlässen. So vor fünf Jahren, als zum Expo-Fest auch die renovierte »Haller-Willem«-Strecke auf nordrhein-westfälischer Seite eingeweiht worden ist. 2000 0,2-Liter-Flaschen hat Kisker abgefüllt, die am 12. Juni in den Kiosken entlang der Strecke, aber auch am und im Zug angeboten werden. Sechs Kisker-Mitarbeiter werden in eigens gedruckten T-Shirts mit dem großen Original-Etikett auf dem Rücken unterwegs sein. Auch an den Getränkeständen ist der »Haller Willem« im Ausschank.

Artikel vom 31.05.2005