31.05.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

»Interesse von Investoren ist groß«

Zukunft des Ostscheider Sportplatzes ist noch nicht geklärt

Löhne-Mennighüffen (per). Die zukünftige Nutzung des Ostscheider Sportplatzes ist ungewiss. Derzeit ruhen die Planungen, da sich die Oberflächenentwässerung in Teilbereichen des Geländes problematisch gestaltet.

»Im Südteil des Areals muss ein neues Rohr zum Vorfluter verlegt werden. Allerdings bedarf es hierfür der Genehmigung der Oberen Wasserbehörde bei der Bezirksregierung«, sagte Planungsamtsleiter Wolfgang Helten auf Nachfrage dieser Zeitung. Zwar sei das Thema Oberflächenentwässerung generell in diesem Bereich problematisch, doch gehe man bei der Stadt davon aus, grünes Licht seitens der Behörde zu bekommen.
Wie bereits mehrfach berichtet, sollen zwei Drittel der Grünfläche an einen Investor veräußert werden, der dort einen Nahversorgungsmarkt ansiedeln soll. Gegen dieses Vorhaben spricht sich eine Bürgerinitiative aus, die den Sportplatz als Bolzfläche für Kinder und Jugendliche erhalten möchte. Zudem befürchten die Bebauungsgegner, dass ein möglicherweise großer Supermarkt-Parkplatz Verkehrsprobleme mit sich bringen könnte. »Wir werden in jedem Fall noch einmal intensiv die Bürgerinitiative an der weiteren Vorgehensweise beteiligen«, kündigte Helten an.
Darüber hinaus möchte das Planungsamt als einer der nächsten Schritte noch einmal mit jenen Investoren in Kontakt treten, die ernsthaftes Interesse an dem Grundstück bekundet haben. Und das seien nicht wenige, sagte Wolfgang Helten, der jedoch betont, dass nicht jeder Investor als Käufer in Frage komme. »Voraussetzung ist, dass die Bebauung wohngebietsverträglich ist.«
In diesem Zusammenhang verweist der Städteplaner auf ein Urteil des Oberverwaltungsgerichts Münster, das einem Aldi-Markt eine Nahversorgungsqualität abgesprochen hat. »Ich habe ganz und gar nichts gegen Discounter wie Aldi und Lidl, jedoch ist die Rechtsprechung für einen Discounter im Wohngebiet sehr restriktiv«, sagte Helten. »Ein Lidl, der nicht mindestens 120 Stellplätze anlegen kann, kommt erst gar nicht. Das ist ein hausgemachtes Problem«, verdeutlichte der Planungsamtsleiter das Dilemma, der sich auch schon mit einem »Plan B« beschäftigt hat. »Wenn es nun so sein sollte, dass gar kein SB-Markt möglich ist, muss man sich auch über eine Wohnbebauung Gedanken machen. Den Platz aber als Bolzfläche zu belassen, ist unrealistisch, da die Unterhaltung zu teuer ist. Kriterium für Alternativen ist auch die Rentabilität.«

Artikel vom 31.05.2005