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Schmuckstück nach dorfgerechter Gestaltung

Fähr-, Schiffer- und Rothestraße in Herstelle neu gestaltet - Maßnahme jetzt beendet

Von Herbert Sobireg
Herstelle (WB). So gut wie abgeschlossen ist die dorfgerechte Umgestaltung der Fähr-, Schiffer- und Rothestraße im Weserdorf Herstelle. Die Fahrbahnen wurden asphaltiert, dreireihige Pflasterrinnen aus gebrauchtem Natursteinpflaster und ein einseitiger etwa 1,50 breiter Gehweg angelegt, der in den Einmündungsbereichen zum Teil zweiseitig geführt wird.

»Besonders interessant für Stadt und Anlieger ist, dass der Kostenrahmen insgesamt unterschritten wurde«, ließ Bürgermeister Christian Haase jetzt bei einem Ortstermin verlauten.
Gemeinsam mit Bauamtsleiter Hans Drühe, Rainer Wohlfahrt von der Bauabteilung, dem Hersteller Bezirksausschussvorsitzenden Andreas Nostitz, Bezirksverwaltungsstellenleiter Ludger Haneke, Lothar Beltz vom Ingenieurbüro Beltz in Warburg sowie Adolf und Markus Lobert von der bauausführenden Firma hatte Haase die Baumaßnahme in Augenschein genommen und die in enger Abstimmung mit den Anliegern durchgeführte Dorferneuerung besichtigt.
Bereits im Jahr 1990 wurden in Herstelle Untersuchungen zur Dorferneuerungsbedürftigkeit im Konsens mit den Bürgern und dem örtlichen Bezirksausschuss durchgeführt. Damals wurde festgestellt, dass die Fähr-, Schiffer- und Rothestraße eine Gestaltungswürdigkeit nach den Zielen der Dorferneuerung aufweist. »Im Zuge der Baumaßnahme wurden die genannten Straßenfreiräume im Sinne einer dorfgerechten Planung neu gestaltet. Die Straßenräume sind so strukturiert worden, dass diese den heutigen Leitbildern entsprechenden Freiraumnutzungen dienen können«, erläuterte Hans Drühe. »Dieses umfasste vor allem den bislang vorherrschenden Ausbaucharakter zurückzunehmen und Räume für andersartige Nutzungen zu schaffen.«
Ein weiteres wesentliches Planungsziel der Dorferneuerungsmaßnahme habe darin bestanden, eine ökologische Aufwertung der betroffenen Straßenräume durch Entsiegelung bisher zumeist asphaltierter und betonierter Verkehrs-, Platz- und Hofflächen zu erreichen. In Abstimmung mit Bezirksausschuss und Bürgern seien passende Bäume, Sträucher und andere Bepflanzungen eingebaut worden. Neben der dörflich/landlichen Umgestaltung der Straßenbereiche sei auch der Bereich am Fähr- und Dampferanleger und der Bereich mit dem symbolischen Schleppkahn des Schiffervereins vorgenommen worden. Vor dem dorfgerechten Ausbau seien von den etwa 7500 Quadratmeter der Gesamtfläche rund 6800 Quadratmeter mit Asphalt, Beton und Pflaster befestigt gewesen, nach der Umgestaltung konnten rund 1000 Quadratmeter entsiegelt werden.
Der höhengleiche Ausbau der Straßen und Gehwege setzt sich zusammen aus einer 2,50 bis 3,50 Meter breiten Asphaltfahrbahn mit einseitiger 50 Zentimeter breiter Pflasterrinne aus gebrauchtem Natursteinpflaster und einem einseitigen etwa 1,50 Meter breiten Gehweg, der in den Einmündungsbereichen zum Teil zweigleisig geführt wird. Die verbleibenden Flächen zwischen dem nutzbaren Straßenraum und den angrenzenden Häusern, Mauern, Zäunen und Hecken sind bis auf die Grundstückseinfahrten weitestgehend von der Versiegelung freigehalten worden. »Es sind Gehölz- oder Staudenflächen und Bankette angelegt worden«, so Planer Lothar Beltz. An wichtigen freien Stellen seien dorftypische Bäume gepflanzt und die Fußwege von der Schifferstraße zum ehemaligen Treidelweg an der Weser insgesamt in Naturgroßsteinpflaster hergestellt worden.
»Diese vom Ing.-Büro Beltz in Warburg geplante Dorferneuerungsmaßnahme wird mit einer Zuwendung in Höhe von 305.500 Euro gefördert«, ließ Hans Drühe verlauten. An dieser Zuwendung beteilige sich der europäische Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) im Rahmen des iel-2-Programms mit einem Anteilsbetrag in Höhe von 152.750 Euro (= 50 Prozent der Investitionskosten). »Die öffentlich ausgeschriebenen Tiefbauarbeiten sind von der heimischen Firma Lobert, Beverungen, in zwei Bauabschnitten in den Jahren 2004 und 2005 durchgeführt und jetzt Ende Mai abgeschlossen worden. Die Pflanzarbeiten durch die Firma Neumann aus Boffzen werden in den nächsten Tagen abgeschlossen«, so Drühe abschließend.

Artikel vom 01.06.2005